Sonntag, 31. Juli 2011

Immer am Kanal lang . . .

Es ist Freitag, der 29.07.2011 und unsere Britta hat heute Geburtstag, allerherzlichste Glückwünsche!

Gestern war noch das herrlichste Wetter, heute durchwachsen. Ich mache das Frühstück fertig und wir frühstücken während der Fahrt nach Minden. Unterwegs gibt es nichts Interessantes zu sehen außer der Schachtschleuse Minden, die vom Mittellandkanal zur Weser führt.

Schachtschleuse Minden

Mittags kommen wir bei etwas böigem Wind im Yachtclub Minden an. Ich suche im Internet nach einer Verbindung  in die Stadt, alle 2 Stunden fährt ein Bus. Wir machen uns auf den Weg, nach ca. 1/2 Stunde kommen wir am Bahnhof Minden an. Tote Hose! Hier kann nicht die Altstadt, über die ich gelesen habe, in der Nähe sein. Als der nächste Bus kommt, frage ich den Fahrer und erwische den nettesten Busfahrer Deutschlands! Er lässt uns einsteigen, fragt dann während der Fahrt, was wir sehen möchten, empfiehlt uns einen Weg, fährt mit uns (und den übrigen Fahrgästen) eine Runde über den Busbahnhof, um uns zu zeigen, wo wir später wieder einsteigen können und setzt seine Fahrt fort. So ein Erlebnis lässt einen den Glauben an die Menschheit wiederfinden! Also, wir hätten am Busbahnhof und nicht am Bahnhof aussteigen müssen, von hier sind es 5 Minuten bis zur "Oberstadt". Leider gefällt uns Minden gar nicht. Die Häuser auf dem Weg sehen nicht besser aus, als der "Schrott" im Osten, wo wir herkommen. Dass es in Westdeutschland noch so verfallene und ungepflegte Häuser mitten in einer Stadt gibt, war mir auch nicht bewusst. Wir haben dann doch noch einige hübsche Sachen gefunden, die Häuser am Marktplatz gefielen uns.


Am Markt in Minden

Wir fahren mit dem Bus zurück, gehen noch etwas einkaufen, schon wieder ein Tag vorbei!

Am Samstag, den 30.07.2011, wollen wir bis Bad Essen fahren. Unterwegs hören wir im Rundfunk, dass heute in Bad Essen ein Drachenboot-Rennen stattfindet und haben Befürchtungen, keinen Platz mehr im Hafen zu finden. Ich rufe den Hafenmeister an und frage nach, aber er meint, es dürfte kein Problem sein. Etwas problematisch ist die sehr schmale Hafeneinfahrt, aber sonst ist es schön hier.

Yachthafen in Bad Essen

Nachmittags spazieren wir in den Ort. Im Zentrum am Kanal ist ein Volksfest, viele Leute sind trotz Herbstwetter gekommen, um die Mannschaften der Drachenboote anzufeuern. Ein Drachenboot ist ein besonders langes, offenes Paddelboot, das ursprünglich aus China stammt. Die Boote werden heute weltweit als Sportboote oder bei Veranstaltungen verwendet. Die genormten Boote sind ohne Kopf und Schwanz 12,49 m lang, 1,16 m breit und 250 kg schwer.  Ein genormtes Boot hat Sitzbänke für maximal 20 Paddler. Die Besatzung eines Drachenbootes besteht aus Paddlern, die paarweise auf Bänken nebeneinander sitzen und mit Stechpaddeln das Boot vorwärts bewegen. Ein Trommler im Boot nimmt den Rhythmus des vordersten Paddlerpaares auf, sorgt mit seinen Schlägen für einen gleichmäßigen Takt aller Paddler im Boot und motiviert die Paddler durch Zurufe, ihr Bestes zu geben. Der Steuermann steht im Heck und steuert das Boot mit einem Langruder. 
Wir gehen weiter in den Ort, der mit vielen alten Fachwerkhäusern wirklich sehr hübsch und sehenswert ist.


Fachwerk in Bad Essen


Abends als es dunkel wird, fahren Schiffe aus dem Yachthafen, die geschmückt und beleuchtet sind, mit den Drachenbooten, in denen die Ruderer eine Fackel in der Hand haben, eine Runde auf dem Mittellandkanal, sehr schön anzusehen.

Es ist Sonntag, der 31.07.2011 und wir haben heute 50 km bis zu dem letzten Hafen am Mittellandkanal (von Berlin kommend gesehen)  bei km 12,8, Marina Recke, vor uns. Das Wetter ist etwas besser geworden, im Laufe des Vormittags kommt die Sonne durch. Es kommen uns heute 20 Frachter entgegen, so viel Betrieb haben wir noch nie gehabt. Rechtzeitig vor Beginn des Formel 1 Rennens kommen wir im Hafen an. Bei der Anmeldung erfahre ich, dass heute Abend gegrillt wird, nicht schlecht!

Marina Recke

Morgen kommen wir auf den Dortmund-Ems-Kanal, 325 km Mittellandkanal sind dann geschafft!