Mittwoch, 6. Juli 2011

Wir sind in Berlin!

Schon wieder ist ein Monat vergangen, heute haben wir Freitag, den 01.07.2011. Wir möchten ein bißchen von Zehdenick sehen und so beschließen wir nicht weiterzufahren, sondern einen Tag im Stadthafen, der genau neben der Schleuse liegt, zu bleiben.

Stadthafen Zehdenick mit Schleuse

Wir gehen über die Schleusenbrücke, nur ein paar Meter dahinter liegt ein Schiffermuseum. Das MS Carola, Baujahr 1916, ist 42,5 m lang  und war bis 2001 noch im Einsatz. Wir zahlen 2 € Eintritt und ein sehr netter Herr erzählt uns von der Geschichte des Schiffs, der Schifffahrt und erklärt die vielen Gegenstände, die als Sammlung zusammengetragen wurden. Zum Schluss wurde uns noch die Wohnung des Kapitäns mit der originalen Einrichtung gezeigt. Alles sehr interessant und vor allem wunderbar rübergebracht.

MS Carola
Wir spazieren durch den Ort, sehr viel interessantes gibt es hier nicht, den Nachmittag verbringen wir mit ausruhen!

Am Samstag, den  02.07.2011, regnet es in Strömen und es ist verdammt kalt geworden. Das Thermometer schafft es nicht höher als 14 °, also was tun, in Zehdenick liegen bleiben und darauf warten, dass das Wetter besser wird. Zum nächsten Ziel müssen wir durch 2 Schleusen und das müssen wir bei dem Wetter nicht unbedingt haben. Bisher haben wir wettermäßig immer sehr viel Glück gehabt und so ärgert uns der Tag nicht wirklich, nur rausgehen schenken wir uns.

Für Sonntag, den 03.07.2011, hat der Wetterbericht für vormittags trocken angesagt und so ist es auch. Wir machen uns auf den Weg und kommen gegen Mittag in Liebenwalde an. Wir werden von dem Hafenmeister sehr freundlich willkommen geheißen. Der Hafen gefällt mir gut, er liegt ein paar Meter von der Havel ab am Anfang des 400 Jahre alten ehemaligen Finow-Kanals. Die Anlage ist gepflegt und sehr nett hergerichtet. Abends gehen wir im Ort etwas essen und sehen auf dem Heimweg auf dem Dach eines Wohnhauses einen Storch. Das war aber auch das einzig interessante!

Marina Liebenwalde

Am Montag, den 04.07.2011, wollen wir weiterfahren. Was macht Petrus? Er lässt es regnen! Was machen wir? Uns auf dem Boot beschäftigen. Leider kann ich nicht am Blog arbeiten, die Verbindung ist langsamst.

Es ist Dienstag, der 05.07.2011 und die Sonne scheint nicht (obwohl versprochen!), Es ist aber trocken und weiter geht`s. Nach ein paar Kilometern eine Schleuse, wir fahren ganz alleine rein und wir kommen auf den Oder-Havel-Kanal. Würden wir nach links fahren, kämen wir an die Oder und schließlich nach Stettin. Wir fahren aber rechts, denn wir wollen ja nach Berlin. Nach ca. 15 km haben wir eine Schleuse vor uns, die wohl sehr stark von der Berufsschifffahrt frequentiert wird und wo es laut Wasserkarte evtl. lange Wartezeiten gibt. Wie heißt es so schön, das Glück ist mit die Doofen! Wir kommen an der Schleuse an, dort warten bereits 4 Sportboote und ein Frachter fährt gerade ein. Die Ampel schaltet auf grün und wir dürfen alle mit. Wir machen in der Mitte zwischen 2 Booten an einem Schiff aus dem Berliner Museumshafen fest und führen mit der Frau des Käptens während der Schleusung noch ein netttes Gespräch. Von einem Boot vor uns wissen wir, dass es gut 1 1/2 Stunden vor uns aus dem Hafen abgefahren ist und also so lange an der Schleuse warten musste. Inzwischen ist auch die Sonne rausgekommen und es ist warm, als wir in Oranienburg ankommen. Dort fahren wir in einen Kanal zum Schloss-Hafen, der 2009 anlässlich einer Landesgartenschau angelegt wurde. Ein riesiger Hafen, alles toll gemacht, aber leider nicht viel Betrieb.

Schloss-Hafen Oranienburg

Wir schwingen uns aufs Rad, fahren in die Stadt, spazieren durch den Schlosspark (für den wir als Hafenbenutzer keinen Eintritt zahlen brauchen) und gehen abends in der Altstadt etwas essen und zwar wirklich ganz vorzüglich.

Schloss Oranienburg

Am Mittwoch, den 06.07.2011, ist es schon morgens heiß. Wir fahren über die Havel, die sich teilweise zu breiten Seen ausbreitet, bis Berlin-Spandau.

Auf der Havel vor Spandau

Hier ist ein kleiner Hafen mit Waschmaschine, die ich ganz dringend brauche. Wir werden sehr freundlich empfangen, der Hafen ist klein, am Ufer stehen Bäume, sieht ganz nett aus. Er liegt allerdings in der Einflugschneise des Flughafens Berlin-Tegel. Tagsüber kommen stoßweise die Flieger im Minutentakt, aber der Lärm hält sich in Grenzen. Nicht so die Temperaturen, es sind 34°, auf dem Schiff ist es unerträglich und wir flüchten mit unseren Stühlen unter die Bäume in den Schatten. Gegen 21 Uhr kommt ein Gewitter mit Regen und es wird angenehm. Dafür werden jetzt die Flieger wach, sie starten in die Richtung, in der sie tagsüber gelandet sind und machen einen Höllenlärm. Angeblich ist hier ab 22 Uhr Nachtflugverbot, aber jetzt ist es schon 23 Uhr!

Flieger Richtung Tegel
Man hat uns übrigens vor Waschbären hier gewarnt. Man soll alles gut zumachen und nichts essbares liegenlassen. Sachen gibt`s!

Flieger hin, Waschbären her, ich habe eine Internetverbindung mit HSDPA-Geschwindigkeit. Ich konnte mir schon gar nicht mehr vorstellen, wie so etwas ist!