Dienstag, 31. Mai 2011

Heute, am Dienstag, den 31.05.2011, ist es morgens um 7.30 Uhr (ich bin von alleine wachgeworden!) schon sehr warm, der Himmel blau, einfach nur schön.
Ca. 9.30 heißt es "Leinen los", nach 7 km kommen wir an eine Selbstbedienungsschleuse. 

Da für uns die Handhabung des Bootfahrens ganz selbstverständlich ist, habe ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht, welche Fragen sich jemand stellt, der keine Ahnung hat. Daher ein paar Erläuterungen zum besseren Verständnis. Zum Fahren eines eigenen Boots benötigt man einen amtlichen Sportbootführerschein. Dafür muss man Kenntnisse über verschiedene gesetzliche Vorschriften haben, Zeichen kennen, Knoten lernen usw. Man sollte (bzw. muss) im Besitz von guten Wasserkarten sein, in denen sind alle Schleusen mit Länge, Breite, Hubhöhe und Öffnungszeiten verzeichnet, man sieht, wo man anlegen kann, wie die Ausstattung ist (Wasser, Strom, Service, Duschen und sonstige sanitäre Einrichtungen, Waschmaschine, wie weit ist die nächste Einkaufsmöglichkeit, das nächste Restaurant entfernt usw.), wie hoch die Brücken sind, unter denen man hindurchfahren muss, wann ggf. Brücken geöffnet werden. Weiter kann man sehen, wo die Fahrrinne verläuft, selbst bei breiteren Gewässern kann diese durch entsprechende Betonnung stark eingeschränkt sein.  Wir haben uns Wasserkarten gekauft, bei denen eine Software dabei ist. Das ist ganz lustig, mittels einer GPS-Maus wird auf dem Bildschirm des Laptops auf der Karte die Position deines Schiffs angezeigt. Wir haben das auf dem großen Schweriner See ausprobiert, wo man nicht unbedingt sehen kann, wo muss man nun hin und sieht dann sein Schiff auf der Karte und weiß, wo man sich befindet.
Soweit eine kleine Lehrstunde!

Gegen Mittag kommen wir in Lübz an, hier sehr bekannt durch eine Bierbrauerei. Die Marina der Stadt Lübz ist sehr hübsch gelegen, nur die Stege sind leider sehr kurz, so dass das Festmachen etwas schwierig ist. Wir schnappen uns sofort unsere Stühle und gehen unter Bäume in den Schatten. Es ist ca. 30 ° warm und schwül, für den Nachmittag sind Gewitter angesagt. Innerhalb kurzer Zeit wird der Hafen voll, wir gehen in den Ort, der nur ein paar Minuten zu Fuß entfernt ist. Es dauert nicht lange, da wird es kohlrabenschwarz und die ersten Tropfen fallen. Wir flüchten in ein Restaurant und essen ein Eis. Inzwischen ist ein Gewitter aufgezogen und es schüttet. Innerhalb kurzer Zeit kühlt es von 30° auf 15° ab. Wir warten, bis der Regen weniger wird, gehen noch etwas einkaufen und dann schnell zurück zum Boot.

Wasserwanderrastplatz Lübz



Montag, 30. Mai 2011

Am Freitag, den 27.05.2011, haben wir auf dem Boot gefaulenzt, das Wetter war regnerisch und trübe und man muss sich ja auch mal ausruhen! Am späten Nachmittag sind wir in die Stadt spaziert und haben bei Garry, einem Armenier, die beste thüringische Rostbratwurst gegessen (Sagt er! War aber wirklich lecker.)

Die Schirmkinder am Pfaffenteich

Blick von der Friedrichstraße zum Dom
Samstag, den 28.05.2011, wir nehmen unsere Fahrräder und fahren damit in die Stadt, da wir etwas einkaufen wollen und dann nicht so schwer zu schleppen haben. Vor dem Rathaus 2 Hochzeiten, ein Paar hat`s hinter sich, das andere könnte man noch warnen! Mir fällt auf, dass ich hier in der Gegend schon öfter Bräute in Weiß beim Standesamt gesehen habe, ist das bei uns auch üblich?
Obwohl für morgen regnerisch und kühl angesagt ist, entschließen wir uns, nach fast 1 Woche weiterzufahren.
Es sieht so ungemütlich am Sonntag, den 29.05.2011, um 7.30, als der Wecker klingelt, aus, dass wir beschließen, das muss nicht sein und wir drehen uns nochmal um!
Nach dem Frühstück sieht die Welt schon anders aus und wir machen die Leinen los.
Die Fahrt geht über den riesigen See (nachdem wir nun das 2. Mal dort fahren, ist es nicht mehr ganz so erschreckend!), dann biegen wir in den ruhigen Störkanal ab. Um 11.30 wird die Brücke geöffnet, wir sind 10 Minuten früher da, es passt prima. Die Fahrt durch den Störkanal ist sehr eintönig, wahrscheinlich trägt das graue Wetter zu dem Eindruck des langweiligen bei.
Wir fahren bis Garwitz, wo es vor der Schleuse einen Wasserwanderrastplatz gibt. Dort liegen wir sehr ruhig, es kommen noch einige andere Schiffe zum Übernachten.
Wasserwanderrastplatz Garwitz

Am Montag, den 30.05.2011, strahlt der Himmel blau und es ist morgens schon schön warm.
Um 9.30 Uhr geht es los, wir werden heute wieder nur 15 km fahren, das heißt bei 2 Schleusen ca. 3 Stunden.
Auf der Müritz-Elde-Wasserstraße
An einem Rastplatz in Slate, nahe dem Städtchen Parchim, machen wir fest. Den Nachmittag haben wir auf einer großen Wiese im Liegestuhl im Schatten verbracht, so kann man es aushalten.

Rastplatz Slate

Es ist sehr schön hier, ein winziges Örtchen mit einem Restaurant Zum Fährhaus, in dem wir abends essen gehen. Wir suchen uns extra ein Gericht aus ohne Salat, das Essen wird aber mit einer großen Salatdekoration gebracht. Auf die Frage, ob alles in Ordnung ist, antworte ich, wir haben den Salat beiseite getan, wir wollen nicht umgebracht werden! Am Ende des Essens kommt der Wirt, schaut uns an und meint, er wollte nur sehen. ob wir noch leben. Auf Grund der anschließenden Diskussion gab er uns den Ausdruck einer Internetseite (Link: http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/udo-ulfkotte/geheimdienste-in-die-aufklaerung-der-ehec-pandemie-eingeschaltet.html ), was wir davon halten sollen, ist uns auch noch nicht ganz klar!



Donnerstag, 26. Mai 2011

In Schwerin

Am Mittwoch, den 25.05.2011, fahren wir mit den Rädern zum Schloss. 
Zuerst geht`s durch den Schlosspark, der für die Bundesgartenschau 2009 wieder auf Vordermann gebracht wurde.
Garten des 21. Jahrhunderts

Im Schlossgarten


Anschließend ist Schlossbesichtigung angesagt. Einige Räume, darunter ein prunkvoller Thronsaal, sind zu besichtigen, ansonsten hat der Landtag hier seinen Sitz (man gönnt sich ja sonst nichts!) Wieder draußen, schauen wir uns die Orangerie an, traumhaft. Aber Bilder sagen mehr als Worte . . . 

Das Schloss, immer wieder schön!


In der Orangerie
Anschließend fahren wir in die Stadt und schauen uns das riesige Schlossparkcenter an. Ich weiß nicht, wieviele Geschäfte dort untergebracht sind, die Köln-Arcaden sind klein dagegen!

Am Donnerstag,den 26.05.2011, wache ich morgens um 5 Uhr auf, da das Boot in starker Bewegung ist und irgend etwas klappert. Ich stelle fest, dass es stürmt, was klappert, kann ich nicht ausmachen. Am Vormittag fahren wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Schwerin-Mueß in ein Freilichtmuseum.  Ich habe tags zuvor im Internet die Verbindung rausgesucht, es sind zwar nur ein paar Kilometer, aber man muss 2 x umsteigen. Vom Hafen zum Marienplatz mit dem Bus, dann in die Straßenbahn bis Stauffenbergstraße, dort 1/2 Stunde Wartezeit, bis der nächste Bus nach Mueß kommt. Und dann lernten wir die Schweriner Nahverkehrsbetriebe kennen. Wir steigen in den Bus ein, ich halte die 2 Fahrkarten in der Hand und zeige sie dem Fahrer, wir setzen uns. Noch ein paar Leute steigen ein, der Fahrer steht auf, kommt auf uns zu und will die Fahrkarten nochmal sehen. Ich zeige sie ihm, er sagt, die sind um 11.50 Uhr abgestempelt, nach 45 Minuten verlieren sie ihre Gültigkeit. Ich erwidere, dass wir seit 30 Minuten auf den Bus warten, wenn man umsteigen muss und der erst nach 1/2 Std. kommt, was soll man dann machen? "'Eine neue Fahrkarte kaufen", war die Antwort, "das ist in Schwerin so"! Vor lauter Aufregung hatten wir ganz übersehen, dass zur Abfahrftszeit des Busses erst 40 Min. seit Entwertung vergangen waren, was taten wir, wir stiegen aus, gingen an den Automaten (der im Bus nimmt nur Hartgeld an, das wir nicht hatten) und lösten neue Karten. Der Fahrer hatte solange gewartet, obwohl er damit ca. 10 Minuten Verspätung hatte und ein Fahrgast sich beschwerte, er käme zu spät zur Arbeit!!!
Das Freilichtmuseum ist sehr schön, man hat nicht, wie z.B. in Kommern, alte Häuser abgetragen und neu aufgebaut, sondern den historischen Ortskern von Mueß vor dem Verfall gerettet und zu einem Museum gemacht.
(Link:  http://de.wikipedia.org/wiki/Freilichtmuseum_Schwerin-Mue%C3%9F )
Heute ist es neben dem Sturm sehr warm und dieses Altertümchen wirkt ganz besonders hübsch.
Im Freilichtmuseum


Zurück in der Stadt, laufen wir zum Pfaffenteich und schauen auf dem Heimweg noch in den Schweriner Dom.
Das Boot wackelt immer noch, abends dreht der Wind in die entgegengesetzte Richtung, es kühlt stark ab, aber es wackelt nicht mehr so!




Dienstag, 24. Mai 2011

Von Grabow nach Schwerin

Am Freitag, den 20.05.2011, wollen wir von Grabow nach Neustadt-Glewe fahren. Am Hafen erzählen uns Skipper von einem ganz kleinen Hafen mitten in der Natur, nur 5 km weiter. Wir beschließen, uns diesen wenigstens mal anzusehen. Wir fahren um 10.15 Uhr los, da um 10.30 Uhr nach Anmeldung die Brücke, unter der wir nicht herpassen, geöffnet wird. An der Sprechanlage sage ich Bescheid, alles klar, wir fahren 100 m weiter, um festzumachen. Dann warten wir und warten und warten. Wir fahren zu der Sprechanlage zurück und fragen, ob man uns vergessen hat. "Nein" ist die Antwort, aber es bestehe ein technisches Problem, man habe das durchgesagt, aber wir seien wahrscheinlich weitergefahren. Natürlich sind wir, an der Anlage war ja keine Möglichkeit, das Schiff festzumachen! Um 11.15 Uhr bimmelt es,die Brücke geht hoch und wir können los.
Nach 5 km fahren wir in den angepriesenen kleinen Hafen. Es ist wirklich traumhaft schön hier. Das ganze nennt sich Wasserwanderrastplatz Hechtsforthschleuse, da unmittelbar dahinter die besagte Schleuse liegt. Vom Hafenmeister Uli werden wir sehr freundlich empfangen. Wir gucken uns um, es gibt eine alte, reetgedeckte Kneipe, einen Mini-Campingplatz, ein Waschhaus mit Duschen und ganz viel wunderschönes Nichts und Ruhe. Abends essen wir ein sehr leckeres Zanderfilet und beschließen, morgen noch zu bleiben, wir haben ja Zeit!

Wasserwanderrastplatz Hechtsforthschleuse

Paragleiter in der Abendsonne

Abendstimmung
Von der Terrasse aus sehen wir übrigens mit dem Fernglas einen Kranich. In der Gegend sollen 10 Kranichpaare leben. Auch einen Seeadler bekommen wir in natura zu sehen. In Neu Göhren hatten wir einen Biber im Wasser schwimmend beobachtet, sein Werk (an- bzw. durchgenagte Bäume) sahen wir öfter.
Am nächsten Tag Traumwetter und mein Herr und Gebieter kommt auf die Idee, wir können ja mal versuchen, unser Moskitonetz anzubringen. Dazu ist folgendes zu sagen: Voriges Jahr hatten wir ein gekauftes Netz. Diese sind oben zusammengefasst und im Durchmesser rund. Da an unserem Cabrioverdeck, wo das Netz angebracht werden soll, an der Decke keine Befestigungmöglichkeit ist, kamen wir also auf die glorreiche Idee, so was selbst zu machen. Ein dünner Gardinenstoff muss her, aber wieviel? Es ist ein quadratischer Raum, eine Seitenwand ca. 2 m hoch, das Ganze ca. 3 m breit, mit Zugabe gerechnet 7,50 m in der Breite, das Ganze natürlich auch in der Länge, also eine Gardine von 7,50 m x 7,50 m. Es wurden 22,50 m Gardinenstoff, 2,50 m breit, gekauft und auf ein Stück von 7,50 x 7,50 zusammengenäht. Kann sich jemand vorstellen, welch ein Gewicht das hat? Ich schätze ca. 10 kg und liege damit nicht sehr falsch! Also, dieses Monstrum sollte jetzt angebracht werden, also erst mal eine Ecke abmessen, an die ein vorbereitetes Band festgenäht wurde, um damit das "Ding" an der Verdeckstange anzubinden. Der ganze schöne Tag verging, die Laune sank auf den Gefrierpunkt, das "Moskitonetz" nahm zwar einigermaßen Gestalt an, aber schön ist anders. Mindestens die Hälfte Stoff blieb übrig (kann mir mal jemand sagen, wie man so was rechnet?) und die Tochter der Wirtin konnte ihn gut brauchen und freute sich riesig. Wenigstens etwas!
Am Sonntag, wir hatten beschlossen noch einen Tag zu bleiben, gewitterte es nachmittags und abends kam ein Sturm auf, ansonsten aber wieder ein schöner Tag.

Am nächsten Morgen, Montag, den 23.05.2011, beschließen wir, weiterzufahren. Das Wetter ist schön und wir haben 46 km mit 4 Schleusen und einer Brücke, die alle 1 1/2 Stunden geöffnet wird, vor uns. Wir tanken noch Wasser und Uli ruft den Schleusenmeister an, so können wir direkt in die geöffnete Schleuse fahren.

Müritz-Elde-Wasserstraße

Flagge Mecklenburg Vorpommern

Nach 20 km biegen wir von der Müritz-Elde-Wasserstraße in den Störkanal ab, der uns 20 km lang fast schnurgerade bis zum Schweriner See führt. Die Einfahrt in den Schweriner See ist überwältigend. Nach 2 Wochen schmale Gewässer (außer 2 Tagen Elbe) dieser riesengroße See. Der See ist 24,8 Kilometer lang und bis zu sechs Kilometer breit mit einer Fläche von 61,54 km². Damit handelt es sich um den zweitgrößten norddeutschen See nach der Müritz und den viertgrößten deutschen See insgesamt. Der See ist bis 52 m tief, aber man sollte sich trotzdem an die Betonnung halten, um nicht auf einer Sandbank aufzusetzen.

Der Schweriner Innensee
Anhand unserer Wasserkarte landen wir sicher im Schweriner Segler Verein und finden einen Liegeplatz mit Blick auf den See. Ich melde uns beim Hafenmeister an, der ist nicht gerade die Liebenswürdigkeit in Person und gewöhnungsbedürftig. Man kann für morgens Brötchen bestellen und ganz wichtig, es gibt eine Waschmaschine und Trockner, es wird allerhöchste Zeit zum Waschen.
Liegeplatz im Schweriner Segler Verein

Am Dienstag, den 24.05.2011 hat es ziemlich abgekühlt, aber die Sonne scheint immer wieder. Ich finde, man merkt die Nähe zur Ostsee (Wismar ist 30 km entfernt), das Wetter ändert sich sehr schnell. Am Vormittag gehen wir in die Stadt, nur ein paar Minuten vom Hafen ist die Altstadt und das Schloss entfernt. Das Schloss hat es mir angetan, es ist wunderschön, ein richtiges Märchenschloss. Auf dem Alten Markt fährt ein Bimmelbahnbus zu einer 1stündigen Stadtrundfahrt ab und wir steigen ein. Eine sehr schöne Rundfahrt, man bekommt einen prima Überblick. Wir sind sehr angetan von Schwerin, eine tolle Stadt, der Wiedervereinigung sei Dank, dass dadurch viele schöne Bauten gerettet und nicht dem Verfall preisgegeben wurden.

Rathaus Am Alten Markt

Das Schweriner Schloss

Wir machen uns auf den Weg zum Schiff, der Himmel wird kohlrabenschwarz. Leider sind wir auch nicht mehr sehr gut zu Fuß, wir würden viel mehr unternehmen, wenn es nicht teilweise so schwer fallen würde. Am Spätnachmittag wollen wir nochmal los. Nach ein paar Metern kommt ein Sturm auf, Äste fallen von den Bäumen, wir flüchten in das Seglerverein-Restaurant und verschieben weitere Aktivitäten auf morgen.

Donnerstag, 19. Mai 2011

Von Neu - Göhren bis Grabow

Am Donnerstag, den 19.05.2011, kommt um 8.30 Uhr ein Brotwagen zum Campingplatz gefahren. Er kündigt sich an, indem er schon, wenn er über die Kanalbrücke fährt, 2 x hupt. Ich kaufe frische Brötchen zum Frühstück und der Kuchen sieht so lecker aus (und die Stücke sind so groß wie sonst 2!), dass ich für den Nachmittagskaffee auch noch was mitnehmen muss. Nachdem wir gefrühstückt haben, geht es los. Heute sind nur wenige Wolken am Himmel und es ist morgens schon schön warm. Nach ca. 5 km durch Wald erreichen wir die 1. Schleuse, eine Selbstbedienungsschleuse. Es wird gerade ein Schiff hochgeschleust, da müssen wir ein bisschen warten, aber bei schönem Wetter und guten Anlegemöglichkeiten ist das nicht schlimm.

Warten an der Schleuse
In der Schleuse Eldena
Am Mittag erreichen wir Grabow, ein Ort, dessen Name mir bekannt war, wegen der Schaumküsse, die dort hergestellt werden (ich stehe nämlich ziemlich auf Süßigkeiten und das sieht man auch!).
Hier gibt es einen Stadthafen, schön angelegt an der Uferpromenade, auf dem Parkplatz ein Wohnmobilstellplatz. Nachmittags sehen wir uns den Ort an. Es gibt sehr viele Fachwerkhäuser, aber leider auch sehr viel Verfall. An jedem 2. Haus steht "Zu verkaufen", aber ich frage mich, wer will solch maroden Sachen kaufen und wer will die Restaurierung bezahlen.
Der Unterschied zwischen "schön gemacht" und abrissreif ist hier sehr krass.
Wir kaufen noch etwas ein, dann entdecke ich ein Schild "Schau(m)manufaktur" und muss dort natürlich hin, um ein paar Original Grabower Schaumküsse zu ergattern!
Jetzt 21.10 Uhr sitzen wir auf dem Schiff und genießen den Blick auf die Stadt (leider vollkommen  tote Hose) und lassen uns überraschen, was der morgige Tag uns bringt.





Mittwoch, 18. Mai 2011

Jetzt habe ich aufgeholt . . . !

Es ist Montag, der 16.05.2011 und wir verlassen Havelberg und damit die Havel, aber erst, nachdem Günter das falsche Datenkabel umgetauscht hat, damit Ihr, liebe Leser, Bilder gucken könnt! Es geht durch eine Schleuse und wir befinden uns auf der Elbe. Wir hatten uns die Elbe als großen Fluss ähnlich dem Rhein vorgestellt mit genauso viel Berufsverkehr. Welch Erleichterung! Der Fluss ist zwar groß und breit, aber weit und breit kein Schiff zu sehen. Die einzige Besonderheit ist, am rechten Ufer sind aufrecht stehende und am linken Ufer liegende Kreuze angebracht. Sobald man ein Kreuz erreicht hat, muss man den Fluss queren in Richtung auf das Kreuz am anderen Ufer, sonst landet man auf einer Sandbank. Im Laufe der Zeit wird die Sache ziemlich anstrengend, da man ständig auf die Kreuze aufpassen muss, um keines zu verpassen, denn aufsetzen in der Elbe möchte man nicht gerne.
Stehendes Kreuz rechts Ufer

Liegendes Kreuz linkes Ufer

Dank der Strömung, die allerdings längst nicht so stark wie beim Rhein ist, kommen wir schnell voran und sind gegen Mittag in Wittenberge. Dort erwartet uns ein neu gemachter Hafen. Mittlerweile hat es sich eingeregnet und wir verbringen den Rest des Tages an Bord.
Hafen und Wohnmobilparkplatz Wittenberge

 

Für den nächsten Tag ist auch kein besseres Wetter angesagt, so beschließen wir, auch am Dienstag, den 17.05.2011 zu bleiben. 
Gegen Mittag spazieren wir in die Stadt und essen im Cafe Muckefuck ein Stück Kuchen. Die Straßen der Stadt sind sehr breit, es gibt etliche Geschäfte, aber es ist kaum etwas los. An einem Stand kaufen wir frischen Spargel und laufen zum Boot zurück. Das war auch gut so, inzwischen war es wieder kohlrabenschwarz und fing an zu schütten.

Am Mittwoch, den 18.05.2011 (das ist heute, ich bin bei!!!) fahren wir gegen 8.30 Uhr von Wittenberge los und haben ca. 50 km Elbe vor uns. Es ist stark bewölkt, aber trocken und wir kommen gut voran.
In Dömitz biegen wir ab in die Müritz-Elde-Wasserstraße und passieren eine Schleuse. Oberhalb ist ein Yachthafen ausgewiesen, aber dort ist gar nichts und ich will nicht bleiben, so fahren wir weiter. Auf ca. 11 km passieren wir 3 weitere Schleusen, wovon 2 Selbstbedienungsschleusen sind. Im Boot- und Campingcenter Neu Göhren legen wir an. Hier ist auch fast nichts, aber sehr idyllisch und mit Kneipe! Zwischendurch kam auch mal die Sonne zum Vorschein und es ist wesentlich wärmer geworden, so kann man es schon aushalten.

Neu Göhren
Auf Wunsch einer einzelnen Dame, ein Bild der Nussi!

Dienstag, 17. Mai 2011

. . . und weiter geht`s

Ich habe mich damit beschäftigt, das Design etwas zu verändern, vor allem die Schrift- und Hintergrundfarbe und hoffe, dass nun jeder meine Ergüsse auch gut lesen kann! 
Das Problem Datenkabel ist auch gelöst, in Havelberg ( so weit sind wir zwar noch nicht) habe ich ein kleines Lädchen mit Elektro- und Computerzubehör gefunden, der Fa. Grunwald sei Dank!

Am Mittwoch, den 09.05.2011, erfolgt gegen Mittag der 2. Versuch, das Boot ins Wasser zu lassen! Ein Autokran, der 30 to heben kann, ist gekommen, da kann doch eigentlich nichts mehr schief gehen! Das Schiff wird angehoben, der Ausleger wird immer länger und ca. 1 m vor der Slipstelle lässt er das Boot runter. Alles schreit: "Anheben", der Kranfahrer schreit: "Es geht nicht." Unsere arme Nussi ist auf die Stahlkante des Slipwagens gekracht, wird nun mit vereinten Kräften provisorisch aufgebockt, damit der Kran näher ranfahren kann, um sie wieder hochzuheben. Was war passiert? Der Ausleger des Krans war nicht lang genug, um den ganzen Weg zu überbrücken, denn je länger man den Arm ausfährt, desto schwächer wird die Hebekraft. Die hinteren Stützen des Krans standen schon ca. 50 cm in der Luft! Auch dieses Problem war nach einiger Zeit gelöst und Nussi wurde auf den Slipwagen gesetzt, der sie die Böschung runter ins Wasser transportieren sollte. Ich muss nicht sagen, dass auch dies nicht reibungslos klappte, das Boot lag ziemlich schief auf dem Wagen aber letztendlich landete es gut in seinem Element. Stress pur!
Doch von wegen ausruhen! Die Klamotten, die bis unters Dach im Auto gestapelt waren, hatten wir im Verkaufsraum des Hafens zwischenlagern dürfen und hatten nun die Aufgabe, den ganzen Sch... in handliche Beutel usw. umzuladen, dann zum Boot zu transportieren und dort einzuräumen! Außerdem stellten wir fest, dass im Winter ein Wasserhahn im Bad kaputtgefroren war, mit Hafenbesitzer zum Obi fahren, neu kaufen. 
Wir schlafen die 1. Nacht auf dem Boot!

Am Mittwoch, den 11.05.2011, haben wir Kühlerfrostschutz gewechselt, Dieselpumpe eingebaut, festgestellt, dass Auspuffschlauch ebenfalls einen Frostschaden hat und ausgebaut werden muss, Absperrhahn, Wasserpumpe eingebaut und noch zwischengelagerte Sachen eingeräumt.
Noch eine Frage, ob Bootfahren eine entspannte Angelegenheit ist?!
Unser Hafenmeister Rudi wird aus dem Krankenhaus entlassen und es folgt eine herzliche Begrüßung.

Ich will niemanden damit langweilen, was am Donnerstag noch alles getan werden musste, aber am Nachmittag sieht Nussi auf einmal wieder gut aus, so als ob nie etwas gewesen wäre.
Vanessa, die Tochter von Susi, der Wirtin des Havelblicks, kommt uns auf dem Boot besuchen, wir spielen etwas miteinander, sie ist 13 und eine ganz Süße.
Es regnet das 1. Mal seit gefühlten 6 Wochen und ist danach ganz schön abgekühlt. 
Abends gibt`s bei Susi Schnitzel und Kartoffelsalat, morgen wollen wir weiterfahren.

Am Freitag, den 13.05.2011, ist es soweit, wir verabschieden uns von Grütz. Susi, die einkaufen fahren muss, kommt mit ihrem Mann zum Schiff, um "Tschüss" zu sagen, Vanessa hat uns noch ein Bild mit einer Widmung gemalt. 
Wir machen noch ein Bild von der Crew des Hafens, alles ganz liebe und hilfsbereite Menschen,

 
Die Crew des MSW Havelboot

Um 9.15 Uhr heißt es "Leinen los" und wir fahren Richtung Havelberg. Die Fahrt dauert 4 Stunden und beinhaltet 2 Schleusen. Wir finden im Yachthafen einen schönen Platz und haben vor, bis Montag zu bleiben.
Nachmittags spazieren wir zum Dom, der malerisch auf einer Anhöhe liegt und von wo aus man einen schönen Blick auf die Altstadt und Havel hat.



Am Samstag, den 14.05.2011, gehe ich vormittags in die Altstadt, während Günter versucht, die geschätzte 100 Kabel zu entwirren und im Winter neu gebastelten Armaturenbrett zu verlegen! Im Ort habe ich wieder ein Erlebnis, das mir die Menschen hier so sympathisch macht. Ich habe eine Tasche voller Leergut und finde einen kleinen Getränkeladen. Dort frage ich, ob Leergut angenommen wird, die Art Flaschen, die ich habe, gibt es dort aber nicht. Dann der Vorschlag: Ich fülle Ihnen von unseren Flaschen in ihre um, dann bleiben unsere Flaschen als Leergut hier! Ich war begeistert!
Außerdem fand ich einen kleinen Computerladen, in dem ich ein Datenkabel kaufte. An Bord stellte ich fest, es ist das falsche!

Am Sonntag, den 15.05.2011, wird noch der Rest Armaturenbrett gebastelt (am Ende funktioniert trotz größter Bedenken alles) und abends gehen wir im Restaurant "Am Hafen" essen. Morgen soll`s weiter gehen.

Blick auf den Yachthafen Havelberg

Das auseinandergerupfte Armaturenbrett






Sonntag, 15. Mai 2011

Es ist soweit!

Am Samstag, den 07.05.2011, sind wir mit einem bis unters Dach vollgepackten Mondeo Kombi - Leihwagen nach Rathenow-Grütz gefahren, wo unsere Nussi überwintert hatte.
Wir erfuhren, dass der Hafenmeister am Tag zuvor durch den Notarzt ins Krankenhaus eingeliefert worden war, was uns sehr leid tat.
Nach unserer Ankunft legten wir gleich mit der Arbeit los, das heißt, wir fingen mit dem Polieren der Aussenwände  des Schiffs an, was nicht möglich ist, wenn es  im Wasser liegt. Außerdem musste der Unterboden nachgestrichen werden, was etwas schwierig war, da dass Boot nicht sehr hoch aufgebockt war und die Arbeit mehr oder weniger im Liegen erledigt werden musste (in fortgeschrittenem Alter nicht sehr lustig!)
Am frühen Abend nahmen wir uns frei und fuhren nach Rathenow (wir hatten ja den Luxus eines Autos) um essen zu gehen. Wir fanden im Havelrestaurant Schwedendamm einen Tisch auf der Terrasse direkt am Wassser, wunderschön und auch das Zanderfilet mundete vorzüglich.
Gegen 21 Uhr fielen wir (die sonsgt nicht vor 12  - 1 Uhr ins Bett gehen) in der Pension Havelblick in Grütz in die Federn und schliefen fest bis zum nächsteen Morgen.
Trotz Sonntag, den 08.05.2011 (und auch noch Muttertag!)  war wieder arbeiten angesagt. Der Unterboden und die Bordwände wurden fertiggemacht.
Nachmittags fuhren wir dann wieder nach Rathenow und wanderten zum Bismarckturm. Der Weg geht bergauf über den historischen Friedhof der Evangelischen Kirchengemeinde zu Rathenow. Es handelt sich um eine denkmalgeschütze, noch in ihren wesentlichen Strukturen erhaltene Anlage. Der Kern wurde 1735/40 im Zuge der Errichtung der Neustadt angelegt und anschließend bis in die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts auf den alten Weinberg und darüber hinaus erweitert. 
Man geht wie durch einen riesigen Park mit Wald und Wiesen, herrlich.

Bismarckturm in Rathenow

Alter Hafen Rathenow
Schnitzel in Schollene!
Später fuhren wir nach Schollene und aßen im Restaurant "Zur alten Linde" für 7,80 € ein riesiges Schnitzel mit frischen Pfifferlingen, Bratkartoffeln und einen ganz leckeren Salat. Das Lokal im original "DDR" Stil hatten wir auf Empfehlung im letzten Jahr entdeckt.
 Abends siehe Samstag!
Wenn man früh ins Bett geht, wacht man auch früh auf, so auch am Montag, den 09.05.2011!
Zuerst fahren wir nach Rathenow, um unsere Gasflasche auffüllen zu lassen, anschließend in die Pension frühstücken, dann zurück nach Rathenow Leihwagen abgeben. Adieu bequemes Leben! Heimwärts wollen wir mit dem Bus, aber der fährt erst in 1 1/2 Stunden, keine Lust so lange zu warten, also Taxi bestellen.
Zurück im Hafen sagen wir Bescheid, dass das Schiff nun ins Wasser gelassen werden kann. Nach der Mittagspause geht`s los. Gurte um das Schiff legen, anheben, losfahren. Doch was so ein guter alter "DDR" Kran ist, der arbeitet, wann er will und er will nicht. Der Hafenbesitzer (in Vertretung seines kranken Hafenmeisters) sieht keinen anderen Ausweg und bestellt für den nächsten Tag einen Autokran.
Wir können also nicht weiter, legen auf dem Trockenen im Boot den neuen Teppichboden (Arbeit ist ja genug da!), essen abends bei Susi im Havelblick eine Currywurst mit Frites und müssen noch eine weitere Nacht in der Pension schlafen.

Jetzt wollen wir auch schlafen gehen, morgen folgt die Fortsetzung! 
P.S. Voresrt gibt es keine Bilder, da das Datenkabel zu hause liegt!