Mittwoch, 22. Juni 2011

Es geht weiter

Schon wieder ist eine Woche vergangen, ohne dass ich meine Ergüsse in die Welt gesetzt habe, das liegt zum größten Teil daran, dass die Internetverbindung sehr schlecht ist. Auch heute ist ganz große Langsamkeit angesagt, aber wenn zuviel aufläuft, weiß ich gar nicht mehr, was los war.

Am Donnerstag, den 16.06.2011, sind wir von Röbel über die Müritz nach Rechlin gefahren. Der See ist wirklich beeindruckend groß, das Wetter war aber prima, kein Problem. Wir fuhren zur Marina Claassee, eine neugebaute Ferienanlage mit Ferienhäusern, Wohnungen und Hafen. Der Hafen, zumindest die Stege für Gastlieger, sagten uns jedoch nicht zu, so fuhren wir weiter zur Ferienanlage Yachthafen Rechlin, die in der Kleinen Müritz liegt.

Yachthafen Rechlin
Am Nachmittag fahren wir mit den Rädern in den Ort, recht hübsch, aber nichts, was man gesehen haben muss. In Rechlin Nord befindet sich ein Luftfahrtmuseum, das wir uns aber schenken. Die Ferienanlage gucken wir uns nun vom Land aus an, die Anlage an sich ist ganz hübsch gemacht, allerdings noch nicht ganz fertig. In dem einzigen Restaurant trinken wir etwas und finden mal wieder bestätigt, was uns in Mecklenburg Vorpommern (MV) von Anfang an aufgefallen ist, die Menschen sind für uns etwas gewöhungsbedürftig. Sie wirken zuerst fast abweisend, werden im weiteren Verlauf dann allerdings etwas zugänglicher, oft hat man das Gefühl, alles ist ihnen zuviel. In dem Fall kam allerdings noch Doofheit dazu. 3 Tische, auf 2 Tischen Essen, Getränke, an unserem Tisch 4 Personen (wir hatten uns zu einem Ehepaar gesetzt, da es sonst keinen schattigen Platz gab), kein Teller, kein Glas. Kellnerin an Tisch 1: Alles in Ordnung? Das gleiche an Tisch 2, dann bei uns. Ich gab ihr zur Antwort, wenn sie uns mal fragen würde, was wir haben wollen, dann ja. "Ach, Sie haben noch nichts, ich komme gleich wieder." Die Leute an unserem Tisch kamen aus Leipzig und meinten, das hier seien zwar ihre Landsleute (ich denke auf DDR-Zeiten bezogen), aber sie könnten einfach nicht begreifen, warum nicht mehr Einsatzfreude gezeigt werde, es würde nur geschimpft, aber keine Initiative ergriffen. 20 Jahre Einheit, aber die Unterschiede sind immer noch sichtbar.
Am Abend kommt von einer Minute zur anderen ein Sturm auf, der auch am nächsten Morgen noch nicht nachgelassen hat.

Sonnenuntergang beim Sturm

Es herrscht Windstärke 4 - 5, in Böen 6-7. Das Wasser vom See schlägt über die Stege in den Hafen. Wir beschließen, bei diesem Wind nicht weiterzufahren.
Gegen 16 Uhr am Freitag, den 17.06.2011, lässt der Sturm nach und wir fahren noch los. Sobald wir von dem See runter in der Müritz-Havel-Wasserstraße sind, ist alles ruhig. Das ist gut so, denn nach 2 1/2 Wochen hatten wir mal wieder eine Schleuse. Am frühen Abend kommen wir in Mirow an und finden einen ganz idyllisch gelegenen Platz im Stadthafen.

Stadthafen Mirow
 Dieser liegt im Burggraben der Schlossinsel. Bei der Einfahrt, die sehr schmal ist, gab`s allerdings ein bißchen Ärger. Ein Holländer lag mit seinem sehr breiten Schiff ganz vorne an der schmalsten Stelle, dadurch mussten wir uns regelrecht reinquetschen, wobei ein Fender an einem Baumstumpf hängenblieb und mit einem Knall wieder raussprang. Er blieb Gottseidank ganz. 
Ein Rundgang durch Mirow zeigt nicht viel Schönes, viele restaurierungsbedürftige Häuser, eine stark befahrene Durchgangsstraße, die Einwohner protestieren gegen den Durchgangsverkehr, zu Recht.
Am nächsten Tag, Samstag, den 18.06.2011, spazieren wir auf die Schlossinsel, eine wirkliche Sehenswürdigkeit von Mirow. Man geht über eine Brücke durch das Torhaus von 1588 und sieht links die Johanniterkirche und rechts das Schloss.

Schloss Mirow
 Ein weiteres Brückchen führt auf die "Liebesinsel", wo sich das Grabmal des letzten Großherzogs von Mecklenburg , Adolf Friedrich VI. (1882–1918) befindet.

Auf der Liebesinsel
In der ehemaligen Brauerei war ein Eiskeller, der heute als Gaststätte dient und noch besichtigt werden kann. Außerhalb der Schlossinsel liegt das "Untere Schloss", was leider nach Renovierung schreit.
Am Sonntag, den 19.06.2011, ist es vormittags noch schön und warm, nachmittags zieht es sich dann zu und es folgt der 1. richtig "fiese" Tag seit Wochen. Also machen wir "nichts"!
Am Montag, den 20.06.2011, ist es zwar bewölkt, aber trocken und so fahren wir weiter. Wir haben 3 Schleusen bis zu unserem Ziel Rheinsberg zu bewältigen. Die Rheinsberger Gewässer liegen übrigens  an der Grenze zu MV in Brandenburg. Wir fahren zur Marina, die direkt neben dem Schloss liegt, uns aber gar nicht zusagt. Also fahren wir zurück in das neuerbaute Hafendorf Rheinsberg und sind total begeistert. (Link: http://www.hafendorf-rheinsberg.de/)

Hafendorf Rheinsberg

Eine wirklich gelungene Anlage mit einem großen Hotel und vielen kleinen bunten Ferienhäuschen, die alle an einem Kanal liegen. In der Einfahrt zum Hafen wurde ein Leuchtturm hingesetzt, kitschig, aber wunderschön!

Am Dienstag, den 21.06.2011, fahren wir mit den Rädern am See entlang bis zum Schloss. Dies hat u.a. einmal dem König Friedrich Wilhelm I. gehört, ein sehr imposantes Gebäude, das wir allerdings nur von aussen besichtigen und ein bißchen durch den prachtvollen Park spazieren.

Schloss Rheinsberg
Am Mittwoch, den 22.06.2011, trennen wir uns von dem superschönen Hafen und fahren ein Stück zurück, um dann in die Zechliner Gewässer abzubiegen. Die Seen sind wieder kleiner und mit schmalen Kanälen miteinander verbunden. Unser Ziel ist die Fischerhütte im Flecken Zechlin am Schwarzen See, sehr schön gelegen und hier gibt`s frischen Fisch zu günstigen Preisen.
Es ist ziemlich heiß und so gehe ich mal wieder eine Runde schwimmen, obwohl das Gewässer kälter ist, als bisher gehabt, die Wassertemperatur beträgt 20°.
Wir spazieren durch den Ort, der in der Wasserkarte beschrieben wird mit: "Ein Spaziergang durch die alten Gassen der ehemaligen Sommerresidenz des Kurprinzen Friedrich lohnt sich." Es ist jedoch etwas enttäuschend, von dem alten Reiz ist nicht mehr viel zu spüren.
Gegen 18 Uhr geht ein kräftiges Gewitter los und wahre Sturzbäche kommen vom Himmel. Die Straße zur Fischerhütte vom Ort ist abschüssig, es schießen Bäche die Straße runter in den See, die Leute von der Gaststätte versuchen mit Besen das Wasser von der Hütte fernzuhalten. Nach 1 Stunde hat sich alles wieder beruhigt.

Anleger an der Fischerhütte
Bilder zum Geschehen folgen, sobald ich eine bessere Verbindung habe, das Hochladen dauert Stunden, bzw. klappt hier gar nicht.