Sonntag, 27. Juni 2010

Schmöckwitz

Wassersportclub Wildau


Wir haben Mittwoch, den 23.06.2010 und fahren mit dem Bus zum A 10 Center in Wildau. Es handelt sich um ein riesiges Einkaufscenter, das z.Zt. noch erweitert wird. Wir halten uns dort ein paar Stunden auf und kaufen auch ein paar Kleinigkeiten. Abends steht Fußball auf dem Programm, Deutschland gewinnt knapp gegen Ghana.

Am Donnerstag, den 24.06.2010, steigen wir wiederum in einen Bus, um nach Königs Wusterhausen zu kommen. In der Stadt befindet sich ein Schloss. Friedrich Wilhelm I., der "Soldatenkönig", erhielt schon als zehnjähriger Kurprinz zu Weihnachten 1698 das Anwesen, dessen Ursprünge auf eine mittelalterliche Wehrburg zwischen Teltow und Lausitz zurückgehen, von seinen Eltern, dem damaligen Kurfürsten Friedrich III. und seiner Gemahlin Sophie Charlotte geschenkt.


Schloss in Königs Wusterhausen
Schon 1911 wurden auf dem damaligen Windmühlenberg von Königs Wusterhausen durch ein Luftschiffer- und Telegraphenbataillon funktechnische Versuche durchgeführt.
Nach Beendigung des ersten Weltkrieges übernahm die Deutsche Reichspost die ehemalige Militärfunkstation.
Unmittelbar danach wurde unter Leitung von Hans Bredow mit der Umrüstung der Sendeanlagen begonnen. So wurden Röhrensender aufgebaut, Empfangsanlagen in Berlin-Zehlendorf errichtet und die Antennenanlage um zwei weitere 100-Meter-Masten ergänzt.
1920 wurden viele Versuche zur Rundfunkübertragung mit Hilfe eines Lorenz-Lichtbogensenders unternommen: Am 22. Dezember 1920 wurde erstmals ein Weihnachtskonzert mit Instrumentalmusik ausgestrahlt.
Durch die Stadt fließt der Notte-Kanal. Zwischen dem Bahnhof Königs Wusterhausen und der Dahme ist der Nottekanal zum Binnenhafen ausgebaut.
Abends fahren wir mit dem Rad nach Wildau zum S-Bahnhof. Dort befindet sich heute die Technische Hochschule auf dem Gelände des Maschinenbauunternehmens Berliner Maschinenbau-Actien-Gesellschaft vormals L. Schwartzkopff, welche in Wildau Lokomotiven herstellte.Die ehemaligen Fabrikhallen sind äußerlich nicht verändert, eine Lokomotive auf dem Gelände erinnert an den Ursprung. Die unter Demkmalschutz stehenden ehemaligen Wohnhäuser für Arbeiter und Angestellte des Werkes sind mit Gliederungselementen aus markanten roten Klinkersteien erbaut. Bis 1918 wurde diese Siedlung größtenteils fertiggestellt, sie besaß 164 Häuser und 820 Werkswohnungen. Sieht ganz toll aus.
Nachdem wir genug gesehen hatten, fuhren wir ins Seehotel Zeuthener See, wo wir auf der Terrasse des Restaurants vorzüglich gegessen haben.

Am Freitag, den 25.06.2010, heißt es um 6 Uhr (!!!) aufstehen und nach Niederlehme zur Werft Kuhlke fahren. Wir kommen um 7 Uhr an und um 7.30 Uhr wird mit dem Kran das Schiff aus dem Wasser gehoben. Wir haben unsere Stühle an Land gesetzt und nehmen das auf dem Schiff vorher zubereitete Frühstück zu uns. Anschließend fahren wir mit dem Rad über die Schleuse Neue Mühle nach Königs Wusterhausen. Dort ist Markt und wir kaufen den wahrscheinlich letzten Spargel für dieses Jahr und Erdbeeren. Nach einem Cappuccino geht`s zurück und wir hoffen, dass die Badeplattform an unserem Schiff nun höher gesetzt ist. Aber Pustekuchen! Man hat es in gut 3 Stunden fertiggebracht, 8 Löcher zu bohren, viel mehr hat sich noch nicht getan. Ich setze mich ans Wasser, Günter kontrolliert die Arbeiter! Erst wird dann mal Mittag gemacht. Wir fanden es bisher zwar positiv, dass die Menschen hier nicht so hektisch sind, aber arbeiten könnten sie doch etwas schneller! Nach der Mittagspause passt ein Monteuer nicht auf, der Gabelstapler, der die Plattform auf Höhe hält, fährt ins Schiff und verursacht einen großen Kratzer. Auch das noch! Der Schaden wird zwar repariert, aber man sieht es natürlich. Nach ca. 8 Stunden ist die Arbeit getan, die Plattform sitzt nun ca. 11 cm höher und liegt nicht mehr auf der Wasseroberfläche auf, aber über den Kratzer und die vielen Arbeitsstunden (es waren 3 bis höchstens 5 veranschlagt), ärgern wir uns doch.

An der nahe gelegenen Wassertankstelle tanken wir auf und fahren dann bis Schmöckwitz. In dem Hafen haben wir vor genau 4 Wochen schon mal gelegen. Wir müssen unbedingt waschen und wissen, dass es dort eine Waschmaschine gibt und außerdem wollen wir am Wochenende uns nicht unter die "'Wochenendfahrer" mischen.

Am Samstag, den 26.06.2010, fahren wir mit den Rädern etwas einkaufen und anschließend nach Eichwalde. Wir sind mal wieder total begeistert von dem schönen Örtchen. Die Straßen (natürlich Kopfsteinpflaster) sind sehr breit und baumbestanden, die teils alten Häuser stehen auf riesigen Grundstücken. Wenn die "Ossis" (das ist nicht böse, im Gegenteil liebevoll gemeint) auch vieles nicht hatten, was wir "Wessis" (nicht unbedingt positiv gemeint) unbedingt zum Leben brauchen, an traumhafter Natur haben sie uns sehr viel voraus und wir haben das Empfinden, dass sie auch zufriedener geblieben sind, als wir.


Sonntag, den 27.06.2010
(Gerade ging ein Aufschrei, Getüte und Gehupe durch den Hafen, Deutschland hat ein Tor gegen England geschossen!)
Es ist sehr heiß, heute vormittag haben wir mal wieder das Schiff geputzt und jetzt mache ich meine "Hausaufgaben".
Morgen geht es weiter.

(Das 2. Tor für Deutschland ist gefallen!)


Dienstag, 22. Juni 2010

Wolziger See und Zeuthener See

Ein Storchennest in Friedersdorf


Am Donnerstag, den 17.06.2010, fahren wir mit den Rädern nach Friedersdorf. Das sind ca. 5 km, wir wollen ein paar Augentropfen in der Apotheke holen, so was gibt es in dem Örtchen Blossin, wo der Hafen liegt, nicht. Wir werden fündig und essen in einem Restaurant ein Eis, wo uns die Bedienung auf ein Storchennest aufmerksam macht. Sie ist so nett und holt uns noch einen Feldstecher, damit wir besser sehen können. Das Storchenpaar hat 3 Junge.
Abends essen wir in der Fischerhütte wieder frisch gefangenen und zubereiteten Fisch, einfach lecker.


Am Freitag, den 18.06.2010, machen wir mal nichts und schauen uns um 13.30 das Fußballspiel Deutschland / Serbien an. Das hätte man sich sparen können!


Am Samstag, den 19.06.2010, machen wir eine Radtour nach Prieros. Eine schöne Strecke über eine wenig befahrene Landstraße und zum Schluss noch ein Stück durch den Wald. Auf der Rückfahrt entdecken wir in Kolberg die alte Eiche, Günter misst mit den Armen und kommt auf ca. 5,50 m, beeindruckend.
Am Abend essen wir nochmal Fisch, morgens wurde auch frisch geräuchert.


Eine uralte Eiche, Umfang ca. 5,50 m, in Kolberg



Am Sonntag, den 20.06.2010, steigen wir wieder auf die Räder und fahren nach Dolgenbrodt. An der Dahme gelegen ist ein sehr schönes Restaurant "Zum Fährhaus", auf dem Rückweg machen wir einen Abstecher zu der Bildungsstätte Blossin, dies ist der Spezialist für kombinierte Bildungs- und Freizeitangebote zu Land und auf dem Wasser.


Am Montag, den 21.06.2010, fahren wir bei ziemlich bedecktem und kühlem Wetter von der Fischerhütte weg. Aus dem Wolziger See raus geht es in den Langer See, es folgt ein langer Kanal, in dem man sich teilweise wieder vorkommt wie im Urwald, der in den Krüpelsee führt. Dort geht es in die Dahme und die Schleuse Neue Mühle. Dahinter ist eine Wassertankstelle, die einzige hier weit und breit. Dort füllten wir den Tank auf und legten ein paar hundert Meter weiter an einer Werft an um zu fragen, ob dort unsere Badeplattform geändert werden kann. Der Eigentümer guckte sich die Sache an und sagte zu, am Freitag das Schiff aus dem Wasser zu holen und die Plattform nach unseren Vorstellungen abzuändern.
Wir beschlossen, uns nicht weit weg einen schönen Hafen zu suchen und fanden nach einigen Kilometern den Wassersportclub in Wildau. Es gibt freie Plätze und wir legen an. Im Club-Restaurant trinken wir 2 Cappuccino und essen 2 Stücke Erdbeerkuchen mit Sahne, das Ganze für 3,60 €. Wir setzten uns zu "Einheimischen" und hatten eine sehr nette und bezüglich des Lebens in der "DDR" für uns sehr interessante Unterhaltung. Am frühen Abend fing es an zu regnen, aber was soll`s!


Wassersportclub Wildau



Heute, Dienstag, den 22.06.2010, fuhren wir erst mit dem Rad zu Aldi und kauften ein (man soll gar nicht meinen, was man alles auf ein Rad packen kann). Anschließend fuhren wir einen sehr schönen Weg, überwiegend durch Alleen, vorbei an schönen Häusern, bis Zeuthen. Dort hatte ich von einem "Garten der Harmonie" gelesen, den wir uns anschauten, eine Nachempfindung der chinesischen Gartenbaukunst. In einem Restaurant direkt am Zeuthener See aßen wir zu Mittag und radelten dann wieder zurück.


Kirche in Zeuthen

Mittwoch, 16. Juni 2010

Marina Fontane-Park in Bad Saarow


Am Dienstag, den 15.06.2010, haben wir vormittags 3 Stunden lang Schiff geputzt. Anschließend waren wir ziemlich kaputt, aber es hat sich gelohnt.
Am Spätnachmittag sind wir mit dem Rad in die Saarow-Therme gefahren. Eine sehr schöne Wellness-Anlage mit Schwimmbad außen und innen, Sauna, Fitness. Zur Zeit wird die Anlage renoviert, wodurch wir den Vorteil hatten, nur 1/3 des normalen Eintrittspreises für unbegrenzten Aufenthalt zu zahlen. Dafür hatte nur das Außenbecken geöffnet mit Unterwassergeysiren, Massagepilz mit Strömungskanal, Whirlpools, Massagemuldenn bei 34 - 36 ° warmen Wasser, es hat unheimlich Spaß gemacht. Anschließend mit dem Rad zum Boot zurück, wir sind so sportlich, wie sonst das ganze Jahr nicht!
Abends haben wir im Marina-Restaurant noch etwas gegessen und beschlossen, uns von dem schönen Ort nach fast 1 Woche zu trennen und


am Mittwoch, den 16.06.2010 weiterzufahren. Durch den Scharmützelsee und Storkower See fuhren wir zum Wolziger See. Die Seen sind durch Kanäle verbunden und man fährt durch 3 Schleusen und 1 Klappbrücke. Der Storkower Kanal ist 9 km lang, teils stehen dort wunderschöne Häuser, teils hat man das Gefühl, man fährt durch ein Urwaldgebiet. Unser Ziel war die Fischerhütte im Wolziger See. Elvi und Peter waren vor 2 Tagen hier und haben uns die Anlage und das Essen empfohlen. Es ist wirklich sehr schön gelegen und man kann frischen Fisch aus den hiesigen Gewässern essen. Es hat toll geschmeckt. Hier gibt es viel "nichts", aber vielleicht werden wir noch einen Tag dranhängen, wir haben ja Zeit!



Hafen "Zur Fischerhütte" im Wolziger See

Montag, 14. Juni 2010

Wohnhäuser




Und das gibt`s auch noch!


Am Montag, den 14.06.2010, fahren Elvi und Peter weiter, wir haben beschlossen, noch ein bißchen hier zu bleiben.
Erst einmal radeln wir in den Ort um zu erkunden, ob es irgendwo ein Internetcafe gibt, wo man etwas ausdrucken kann, denn wir möchten eine Fahrkarte für einen Besuch zu hause haben. Uns wird erklärt, dass Bad Saarow DSL-frei ist, es könnte aber sein, dass man in der öffentlichen Bibliothek ins Internet kann, aber drucken? Wir fahren mit den Rädern zur Bibliothek und siehe da, man kann. Nachdem ich den Fahrschein ausgedruckt habe, unterhalten wir uns noch länger mit 2 ganz reizenden Angestellten.
Im Ort fotografiere ich einige besonders schöne Hauser, u.a. das kleine Hotel. Es gibt eine ganze Menge davon. Am Nachmittag radeln wir ca. 7 km nach Bad Saarow Strand, es führt ein wunderbarer Radweg neben der wenig befahrenen Straße, zum Cafe Dorsch. So etwas Schönes haben wir selten gesehen, ein traumhaftes Haus auf einer Anhöhe am See gelegen (natürlich seinerzeit auch von der Staatssicherheit entdeckt). In den 40iger Jahren hat hier die damalige Filmprominenz verkehrt, es sind viele Bilder an den Wänden, u.a. von Heinz Rühmann.
Auf dem Heimweg läuft uns ein kleiner Rehbock über den Weg. Ich fotografiere ihn zwar, er ist auf den Fotos aber leider schlecht zu erkennen. Das war das 1. Mal im Leben, dass ich ein Reh in freier Wildbahn so nah gesehen habe.
Mit vielen neuen Eindrücken endet auch wieder dieser Tag.

Sonntag, 13. Juni 2010

Gut Klostermühle Alt Madlitz


Auf dem Scharmützelsee


So schön wohnt Erika in Briesen


An der Spree bei Briesen


Am Donnerstag, den 10.06.2010, sind wir vom Storkower See ein Stückchen weiter in den Scharmützelsee nach Bad Saarow gefahren. Hier haben wir in der Marina Fontanepark einen herrlichen Hafen gefunden und beschlossen, bis mindestens Montag zu bleiben. Der Scharmützelsee ist 11 km lang, eine Umrundung sind 25 km. Bad Saarow ist ein Thermalsole- und Moorheilbad. Es liegt etwa 70 km südöstlich von Berlin. Bad Saarow ist gekennzeichnet durch seine waldreichen und parkähnlichen Grundstücke der Gründerjahre der Villenkolonie (ab 1906), es gibt hier wunderschöne Häuser, wenn ich dazu komme, zu fotografieren, werde ich einige zeigen!
Wir haben uns erstmal in den See gestürzt, es war wieder sehr heiß. Abends saßen wir zusammen mit Elvi und Peter im Restaurant der Marina, haben eine Kleinigkeit gegessen und getrunken. Der Wirt war so nett, uns noch Essen zu machen, obwohl er schon mangels Gästen schließen wollte. Am Nebentisch saß ein Ehepaar, es stellte sich heraus, die beiden kamen aus Porz und haben ein Schiff gechartert, wir haben uns nett unterhalten.
Am Freitag den 11.06.2010, haben wir mit dem Rad ein bißchen den Ort erkundet. Da es immer noch sehr warm war, mussten wir öfter Pausen machen und etwas trinken! Der Ort ist wirklich sehr schön und gepflegt. Was uns allerdings bisher überall aufgefallen ist, es ist unheimlich ruhig. Die Urlaubszeit ist da, das Wetter schön, aber kaum was los.
Leider änderte sich am Samstag, den 12.06.2010, das Wetter ganz gewaltig. Vormittags fuhren wir noch mit dem Rad ins Zentrum zum Einkaufen, mittags fing es dann an zu regnen, was ja nicht weiter schlimm ist, aber es kühlte ganz gewaltig ab. Also waren wir den Rest des Tages einfach nur faul!
Heute, Sonntag, den 13.06.2010, trafen wir uns mit Erika, einer alten Bekannten, die vor 9 Jahren von Köln nach Briesen/Mark verzogen ist. Da ihr Wohnort nur 30 km von hier entfernt ist, war es für sie sehr günstig. Sie holte uns mit dem Auto ab und wir fuhren erstmal mit ihr nach hause, da sie uns zeigen wollte, wo sie wohnt. Sie hat es sehr gut angetroffen, zu der Wohnung gehört ein Stellplatz, ein Stück Garten und mit den Vermietern, die im Haus wohnen, versteht sie sich sehr gut. Nach der Wohnungsbesichtigung fuhren wir in die Umgebung, viel Wald, die Spree, hübsche Dörfer. Wir kehrten im Forsthaus an der Spree ein.
"Das Forsthaus an der Spree - früher: “An der Flut“ - wurde ca. 1767/87 (Schmettausche Karten) auf dem Besitz der von Wulfens gebaut und wie das umliegende Waldgebiet „Bunter Schütz“ gehörte es bis 1945 zum Besitz des Schloßes Steinhöfel.
Es lebten hier bis 1968 verschiedene Förster unter anderem mit Schankbetrieb. In den 20-iger
Jahre war in diesem Haus der Schulraum für die Forst- und Schleusenarbeiterkinder.
Bereits vor 1945 befand sich an der Stelle der jetzigen „Flutbrücke“ (Radfahrbrücke) eine
sogar mit Autos befahrbare Brücke, die das Gebiet an der Kersdorfer Schleuse mit der „Fluth“
und dem Waldgebiet „Bunter Schütz“ verband. Die Deutsche Armee sprengte diese in den
letzten Kriegstagen vor der heranrückenden Roten Armee
1969 übernahm die Staatssicherheit der DDR das Objekt und schirmte es weitläufi g von der Öffentlichkeit ab. Das Haus hieß jetzt „Objekt 74“ und die Stasi baute Zäune, Garagen
Schuppen, Hundezwinger, Bunker, Zimmer, Dachterrasse und Kellerbar für ihre konspirativen
Zwecke.
„Berühmt“ wurde das Haus als nach der politischen Wende in Deutschland ehemalige
Terroristen der RAF enttarnt wurden. 1980 tauchten Terroristen der sogenannten 2. Generation der RAF in der DDR unter. Anlaufpunkt und auch späterer Treffpunkt war das Forsthaus an der Flut -Objekt 74. Hier bekamen die Aussteiger Ihre neue Identität als DDR- Bürger.
Ralf Baptist Friedrich, Siegrid Sternebeck, Susanne Albrecht, Silke Maier- Witt, Monika
Helbing, Werner Lotze, Christine Dümlein und Ekkehard von Seckendorff wurden mit neuen
Lebensläufen versehen und lebten bis zum Ende der DDR mit Ausnahme kleinere Pannen
unentdeckt. 1982 folgen Henning Beer und Inge Viett. So lebte und arbeitet Ekkehard von
Seckendorff alias Dr. Horst Winter viele Jahre sehr erfolgreich in Eisenhüttenstadt und Frankfurt (Oder) als Leiter der Beratungsstelle für Suchtkranke.
1983 gibt es einen anderen prominenten Gast. Für einige Wochen hält sich der meistgesuchte
rechtsextreme Terrorist Westdeutschlands Odfried Hepp im Forsthaus an der Flut auf und wird zum Doppelagenten Stasi-BND.
Erst nach der Wende wird das Haus wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
1993 mieteten sich die Naturfreunde Brandenburg e.V. in das Haus ein und betrieben es als
Naturfreundehaus. Ende 1999 gibt der Verein das Haus aus fi nanziellen Gründen auf.
Seit 2001 ist das Forsthaus an der Spree in privatem Besitz und wird seit 2003 als Freizeit- und Gästehaus betrieben.
Einige Anzeichen aus der Vergangenheit gibt es noch; die Kellerbar ist relativ original, Zäune,
Tore und Scheinwerfer am Giebel zeugen von der Abschirmung."

Ein weiterer interessanter Punkt war das Gut Klostermühle Alt Madlitz, das wir uns bei einem Spaziergang anschauten. Erika erzählte, dass die ganzen Gebäude total verkommen waren.
"Die einmalig idyllische Lage am Madlitzer See hat die Menschen bereits im frühen Mittelalter angezogen. Kartäuser Mönche stauten das Wasser des Sees für eine Wassermühle, die über Jahrhunderte hinweg die Bewohner der Gegend mit Mehl versorgte und dem Gut seinen noch heute gültigen Namen gab. Auch Gäste mit großen Namen haben Alt Madlitz geprägt. Die ostpreußische Familie Finck von Finckenstein ließ sich 1751 hier nieder und nutzen das Schloss im Dorf ebenso wie die Gebäude am Madlitzer See. Friedrich der Große (der "Alte Fritz") erholte sich im nahe gelegenen Madlitzer Schloss von der verlorenen Schlacht von Kunersdorf 1759. Kaiser Wilhelm II ging in den Wäldern um die Mühle zur Jagd. Nach 1945 beanspruchte die Staatssicherheit der DDR das Areal für sich und schloss die Öffentlichkeit vollständig aus. Heute erstrahlt das Gut Klostermühle dank des Engagements des Düsseldorfer Architekten Walter Brune sowie Ehefrau und Geschäftsführerin Renate Brune in neuem Glanz."

Der Abend endete mit einem 4 : 0 für Deutschland, wenn das nichts ist!

Mittwoch, 9. Juni 2010

Storkower See

Im Moddergraben zwischen Moddersee und Köriser See

Im Storkower Kanal




Am Dienstag, den 08.06.2010, sind wir ganz langsam von Teupitz zum Hölzernen See geschippert.
Dort haben uns am Steg Elvi und Peter in Empfang genommen und einen Anlegeschluck serviert. Bei Roland, dem Hafenmeister, haben wir für abends gegrillte Thüringer Rostbratwürste bestellt. Am Bootshaus haben wir dann mit mehreren Leuten zusammengesessen, gegessen, getrunken und erzählt. Die rechte Hand des Hafenmeisters, Bruno, ein ganz lieber Kerl, war 2 Tage mit seinem Boot und seiner "Kirsche", sowie 2 Bekannten unterwegs gewesen und noch ganz aus dem Häuschen. Bruno ist 57 Jahre alt, in der "DDR" groß geworden und hat nach seinen Erzählungen alle Höhen und Tiefen des Lebens mitgemacht, er hat nicht viel zum Leben, ist damit aber zufrieden und sehr lebenslustig.

Am Mittwoch, den 09.06.2010, sind Yankee und Nussi zusammen zum Storkower See gefahren. Die Strecke war nicht weit, es gab jedoch eine Schleuse mit Schleusenwärter, eine automatische und eine Klappbrücke, die ebenfalls automatisch bedient wird, zu bewältigen. Am frühen Nachmittag kamen wir beim Ruderverein in Storkow an. Ich stürzte mich erstmal in den See, denn es ist mittlerweile sehr heiß und unvorstellbar, dass wir vor genau einer Woche noch gefroren haben. Abends tranken wir mit Elvi und Peter zusammen noch etwas im Clubhaus, morgen fahren wir wahrscheinlich nach Bad Saarow in den Scharmützelsee weiter. Da es noch heißer werden soll, kann ich mich dann zum Schreiben bestimmt nicht aufraffen!

Montag, 7. Juni 2010

Teupitz und Spreewald

Im Spreewald in Lübbenau



Im Hafen von Teupit


Am Sonntag, den 06.06.2010 ist es sehr heiß und wir gucken uns nur ein bißchen das Örtchen an. Es gibt nicht viel zu sehen, eine der Sehenswürdigkeiten, ein Wasserschloss, wurde vor ein paar Jahren verkauft und ist seitdem für Privatleute nicht mehr zugänglich. Umso mehr sieht man von unserem Boot aus im Hafen! Hier werden Boote vermietet und bei dem Wetter läuft das Geschäft. Der Hafenmeister hat seinen Job im Griff, ein ständiges Kommen, Annehmen der Boote und los geht`s mit dem nächsten. Wir beschließen, am nächsten Tag in den Spreewald zu fahren, denn wir sind nur ca. 40 km entfernt und es wäre schade, wenn man einmal hier ist, das nicht zu erleben. Die Durchführung ist allerdings nicht so einfach! Ich erkunde, dass von einem Ort in der Nähe, Groß Köris, ein Zug nach Lübbenau fährt. Die Bahnstrecke ist seit Anfang Mai wegen kompletter Renovierungsarbeiten geschlossen, es gibt allerdings einen Schienenersatzverkehr, prima! Von Teupitz nach Groß Köris fährt ein Bus, also sollte unserer Unternehmung nichts mehr im Wege stehen. Wir haben die Rechnung jedoch nicht mit der Häufigkeit der Abfahrtzeiten des Busses gemacht, wieder ein Hindernis. Wozu gibt es Taxen? Mit dieser könnten wir nach Groß Köris zum Schienenersatzverkehr fahren, in Brand/Niederlausitz umsteigen, nach Lübbenau weiterfahren und dann unsere Spreewald Kahnfahrt machen. Doch wo ein Taxi hernehmen? Im ganzen Ort kein Hinweis auf die Existenz eines solchen. Doch wozu haben wir einen netten Hafenmeister, diesen fragen wir, er gibt uns eine Telefonnummer und wir bestellen für den nächsten Morgen ein Taxi.


Am Montag, den 07.06.2010 sieht das Wetter nicht einladend aus. Es hat geregnet und alles ist grau in grau. Aber ich vertraue dem Wetterbericht, der für heute für Lübbenau keinen Regen angesagt hat und um 9 Uhr stehen wir vor dem Rathaus in Teupitz, wo fast pünktlich ein Taxi vorfährt. In gut 10 Minuten sind wir in Groß Köris, kaufen die Fahrkarten und warten auf den Bus. Auch dieser ist fast pünktlich und los geht`s. In Brand/Niederlausitz müssen wir in einen anderen Bus umsteigen, der uns nach Lübbenau bringt. Von der Abfahrt in Teupitz sind ca. 2 Stunden vergangen, mit dem Auto wäre es eine Sache von kanpp 1/2 Stunde gewesen! Wir gehen ca. 10 Minuten zu einer Kahn-Anlegestelle und entscheiden uns für eine 4stündige Rundfahrt. Inzwischen ist es schön warm und es regnet auch nicht, aber es sind nicht viele Leute da. Normal gehen in den Kahn 18 Personen, wir sind nur 7, aber um 12 Uhr geht es los. So eine Kahnfahrt ist wirklich traumhaft schön. Man fährt durch endlos verzweigte Wasserstraßen, entweder natürliche Wasserläufe der Spree oder auch angelegte Kanäle. Man kann sich als Besucher nicht vorstellen, da jemals wieder rauszufinden! Der Kahnführer, ein gebürtiger Spreewälder, ist sehr nett und erklärt viel. Am Ufer Bäume wie im Urwald, aber auch Abschnitte mit Feldern, dann wieder bebaute Grundstücke. Ein altes Dorf, Lehde, ist ein großes Museum. Teilweise herrscht absolute Stille, man hört nur Vögel singen, oder das Einstecken des Kahnrudels ins Wasser. Viel zu schnell sind die 4 Stunden vorbei, es war wunderschön.
Mit vielen neuen Eindrücken treten wir die Heimfahrt an, trotz aller Umstände, es hat sich gelohnt.


Morgen schippern wir zurück zum Hölzernen See, wo sich inzwischen Elfi und Peter befinden, Bekannte, die voriges Jahr schon die Berlin-Tour begonnen haben und da es so schön war, das Boot im Winter in Berlin ließen und jetzt weitermachen!

Samstag, 5. Juni 2010

Klappbrücke großer Moddersee

Es gibt sie tatsächlich noch, die Sonne! Am Donnerstag, den 03.06.2010 ist bei unserer Abfahrt in Senzig tatsächlich das Wetter schön. In Prieros verlassen wir die Dahme und fahren durch eine herrliche Gegend in die Teupitzer Gewässer. Im Hölzernen See machen wir in dem gleichnamigen Yachthafen fest. Hier gibt`s nur Wald, Ruhe, Wasser und ganz nette Leute. Oberhalb des Hafens liegt im Wald ein Campingplatz mit den sanitären Einrichtungen und einem kleinen Restaurant. Der Hafenmeister Roland und seine polnische Frau Kristina sind sehr nett, abends sitzen wir mit ein paar Leuten zusammen im Bootshaus, gucken Deutschland gegen ? und hören interessante Geschichten des Hafenbesitzers. Nach seinen Erzählungen hat er den größten Hafen in Privatbesitz in Deutschland. Uns gefällt es so gut, dass wir einen Tag dranhängen (so hatten wir es uns gedacht, wenn es uns gefällt, bleiben wir, es treibt uns ja keiner), wir machen eine Fahrradtour fast nur durch Wald, teils sehr wurzelig und löchrig, bis nach Prieros, wo wir in einem tollen Biergarten ein Eis essen. Die für uns ungewohnte Betätigung hat uns dann doch sehr geschafft und wir müssen relaxen! Abends wird im Bootshaus gegrillt, u.a. ganz hervorragende Original Thüringer Bratwürste. Ich bin kein Würstchen-Fan, aber die waren fantastisch. Wieder sitzen wir mit ein paar Leuten zusammen und nutzen die Gelegenheit, ein wenig von dem Leben in der "DDR", das uns vollkommen fremd und neu ist, zu erfahren. Bisher haben wir übrigens nur sehr nette, freundliche und aufgeschlossene Menschen kennengelernt. Mit guter Unterhaltung, leckerem Essen und ein paar Bierchen geht auch dieser schöne Tag zu Ende.


Yachthafen am Hölzernen See


Am Samstag, den 05.06.2010, trennen wir uns, um in die Marina Groß Köris zu fahren. Es geht wieder durch einige kleine und größe Seen, verbunden durch schmalere Durchfahrten. Wir müssen eine Klappbrücke passieren, die zur vollen Stunde geöffnet wird. Um Punkt 11 Uhr kommen wir an und können gleich passieren. Günni fährt zu nahe an der Brücke vorbei und wir beschädigen uns leicht das Verdeck (die Brücke steht noch!). Wir laufen die Marina an, es stellt sich heraus, dass alles nur privat ist, lediglich ein Steg ohne Strom und Wasser dient als Gästesteg. Im Internet ist das alles ganz toll und mit allen Annahmlichkeiten dargestgellt, aber was soll`s. Wir überlegen, ob wir wieder zu Roland zurück oder weiter bis Teupitz fahren sollen. Wir entschließen uns, es zu versuchen, sollte der Hafen nichts sein, müssen wir nur ca. 2 Stunden zurückfahren, bei dem Wetter kein Problem. Gut dass wir weitergefahren sind, der Hafen ist prima, der Hafenmeister heißt uns herzlich in Teupitz willkommen. Hier bleiben wir mindestens bis Montag.
Wir wünschen allen Lesern ein schönes und sonniges Wochenende.


Mittwoch, 2. Juni 2010

Berlin-Mitte

Skulptur einer Sphinx
Altes Museum

Berliner Dom


Am Dienstag, den 01.06.2010, ist es wieder so trüb, nass und kalt, dass wir beschließen, noch einen Tag in Schmöckwitz liegen zu bleiben und das schlechte Wetter für einen Museumsbesuch in Berlin zu nutzen. Ich schaue im Internet nach den Zugverbindungen, wunderbar, mit der Tram von Schmöckwitz nach Grünau, von dort mit der S 8 bis Ostkreuz und da mit der S 75 nach Berlin, Hackescher Markt. Das Ganze dauert mit 2 x umsteigen 55 Minuten und kostet pro Person ohne jede Ermäßigung 2,80 € über 3 Tarifzonen. Warum kann die KVB das nicht?
In Berlin angekommen, liefen wir Richtung Museumsinsel und sahen als erstes den Berliner Dom. Ich muss sagen, mir war irgendwie ganz feierlich, der Anblick war traumhaft schön und es muss was dran sein, am Berliner Flair. Weiter ging`s zum Neuen Museum, das wir besuchen wollten, aber so schnell kommt man da nicht rein! Man muss sich an eine lange Schlange anstellen und bekommt dann eine Eintrittskarte, auf der steht, um wieviel Uhr man ins Museum darf. Zu dieser Zeit steht man dann mit den Menschen, die für die Zeit ebenfalls eine Karte haben, an und wartet, bis man reingelassen wird. Ist man einmal in dem Museum, kann man so lange bleiben, wie man will. Die Wartezeit überbrückten wir mit dem Besuch des Berliner Doms. Als ehemalige Hof- und Domkirche der Hohenzollern wurde der Dom unter Kaiser Wilhelm II. 1894–1905 neu gebaut. Eine fantastische Kuppel, eine wunderschöne Orgel und Altar, die Säulen denen dem Petersdom in Rom nachempfunden, dabei handelt es sich um eine evangelische Kirche. In der Gruft des Doms ruhen zahlreiche Mitglieder des Hauses Hohenzollern, in sehr vielen Sarkophagen sind Kinder, teils nur ein paar Tage alt, beerdigt. Aber auch die Erwachsenen sind für heutige Verhältnisse selten sehr alt geworden. Nach der Besichtigung dieser sehenswerten Kirche gingen wir zum Neuen Museum zurück. Seit dem 17. Oktober 2009 ist das Neue Museum wieder für Besucher geöffnet. Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, wurde es unter der Leitung des britischen Stararchitekten David Chipperfield aufwändig restauriert und wiederhergestellt. Das Ägyptische Museum und Papyrussammlung und das Museum für Vor- und Frühgeschichte mit Objekten der Antikensammlung fanden hier ihre neue Heimat.
Am Museum angekommen, standen jede Menge Polizei- und Feuerwehrwagen davor, die wir unterwegs schon gesehen und gehört hatten. Hunderte Menschen liefen draußen rum und wir erfuhren, dass das Museum geräumt worden war, weil wahrscheinlich jemand an den Brandmelder gekommen war (absichtlich oder nicht). Wir hatten Glück und mussten nur ca. 1/2 Stunde warten, bis die Feuerwehr das Gebäude freigegeben hatte und wir reinkonnten.
Uns interessierte vor allem das ägyptische Museum mit der Büste der Nofretete. Es ist eine wunderschöne Ausstellung, die gezeigten Büsten, Statuen, Wandgemälde usw. sind beeindruckend, vor allem wenn man überlegt, wie alt alles ist. Man hatte uns schon erzählt, dass die Büste der Nofretete im Grunde klein und unscheinbar ist, ich fand sie trotzdem überwältigend. Man hat sie hinter Glas in einem wunder- schönen Raum platziert und die Schönheit der Dargestellten ist immer noch faszinierend.
Nach guten 2 Stunden laufen waren wir geschafft und verabschiedeten uns von dem wirklich tollen Museum, für das man normal einige Tage braucht, denn auch wenn man gut zu Fuß ist, sind die Eindrücke für einmal zu viel.
In einer Gaststätte am Bahnhof stärkten wir uns erst mal und fuhren dann vollgepackt mit wunderbaren Eindrücken zurück.



Am Mittwoch, den 02.06.2010 ist das Wetter natürlich immer noch nicht besser, aber wir wollten endlich mal weiter. So fuhren wir um 11 Uhr los, kamen nach 1 Stunde an die idyllische Schleuse "Neue Mühle" und 1/2 Stunde später zu unserem heutigen Ziel, dem Hafen in Senzig im Krüpelsee (immer noch der Fluss Dahme, der bei der Verbreiterung zu Seen andere Namen hat). Hier liegen wir ganz allein, es ist nichts los. Der Hafenmeister erzählte, dass das Gelände vor einigen Jahren mit staatlichen Mitteln (also von uns gezahlten Steuergeldern) zum Hafen ausgebaut wurde, nun will ein Investor es erwerben und eine Menge Einfamilienhäuser hinsetzen. Es ist schon traurig, vor allem für die Einheimischen, für die hier der Tourismus eine Einnahmequelle darstellt. Im Moment trägt natürlich das Wetter dazu bei, dass in den Häfen und Restaurants nichts läuft, aber ab morgen soll alles besser werden!!!