Freitag, 20. August 2010

Am Mittwoch, den 18.08.2010, sieht es wettermäßig erst gar nicht so aus, als ob wir fahren könnten, aber dann ist es um 10.30 Uhr trocken und wir fahren los. Es geht durch den Kleinen Wannsee mit den schönsten Häusern am Ufer in den Prinz Friedrich-Leopold Kanal, der so eng ist, dass er 1 x in der Stunde nur jeweils in eine Richtung befahren werden darf. Nachdem wir den Kanal verlassen haben, befinden wir uns im Teltow-Kanal, den wir ganz am Anfang unserer Reise in Richtung Dahme befahren haben. Dieses Mal fotografiere ich die berühmte Glienicker Brücke, die ich bei der Hinfahrt gar nicht registriert hatte. ("In den mehr als 300 Jahren ihrer Geschichte schaffte es die Glienicker Brücke nur an wenigen Tagen, die Aufmerksamkeit der Welt auf sich zu lenken. Und dies dann aber ausgerechnet mit Hilfe solcher Leute, die sonst das Licht der Öffentlichkeit scheuen wie der Teufel das Weihwasser: die Agenten. Aufgrund ihrer Abgeschiedenheit (und weil hier keine Beeinträchtigung des Verkehrs - wie an anderen, “regulären” Grenzübergängen - zu befürchten war) wurde die Grenzübergangsstelle auf der Brücke an drei Tagen der Jahre 1962, 1985 und 1986 für spektakuläre Austauschaktionen internationaler Agenten aus Ost und West genutzt.")
Wir legten im sehr schönen Yachthafen Potsdam an, den ich wegen der vorhandenen Waschmaschine ausgesucht hatte (was sein muss, muss sein!)


Glienicker Brücke


Für Donnerstag, den 19.08.2010, hatte ich den Filmpark Babelsberg auf`s Programm gesetzt. Wir fuhren mit dem Bus fast vor der Haustüre weg und erreichten nach 1x Umsteigen den Filmpark. (Die öffentlichen Verkehrsverbindungen sind auch in Potsdam, genau wie in Berlin, sehr gut.) "Seit über 95 Jahren schlägt das Herz der größten und ältesten Filmmetropole Europas. Mehr als 3000 Kino- und Fernsehfilme entstanden unter den Signets von UFA, DEFA und Studio Babelsberg. Sehenswertes wurde hervorgebracht, große Kunst, laute und leise Töne, unvergessene Bilder... Heute gehen in den Babelsberger Hightech-Studios für erfolgreiche TV- und große Kinoproduktionen die Spots an."
Wir schlenderten durch eine Westernstadt, sahen einige Tiere, die für Filmproduktionen gebraucht werden und erlebten als Höhepunkt eine Stunt-Show im Amphitheater. "Bis zu 2.500 Gäste finden in dem in Deutschland einmaligen Amphitheater Platz. Für den 1998 erbauten Vulkan wurden 120 Tonnen Lava aus der Eifel herbeigeschafft und 15.000 Kubikmeter Erdreich am Bauplatz selbst bewegt. Ein großer Teil der Felslandschaft besteht aus recycelten Betonstraßen der legendären Filmstadt. Den Vulkan mit einer Gesamthöhe von 15 Metern überzieht eine 3000 qm umfassende „Außenhaut“ aus Spritzbeton, die Babelsberger Kunstmaler in Vulkangestein verwandelten."

Im Filmpark Babelberg
Am Freitag, den 20.08.2010, mussten wir erst mal leider einen Augenarzt aufsuchen, da Günter schon seit Wochen eine Entzündung des linken Auges zu schaffen macht, die wieder schlimmer geworden war. Im Internet hatte ich eine Ärztin rausgesucht, die nicht zu weit vom Hafen entfernt war und wir radelten dorthin. Wir mussten nur ca. 1 Stunde warten und machten uns anschließend auf den Weg zum Brandenburger Tor in Potsdam, von dort durch die Einkaufsmeile, die Brandenburger Str., bis zur St. Peter und Paul Kirche. Von da aus ist es nicht weit zum Holländischen Viertel. Es besteht aus vier Karrees mit etwa 150 Backsteinhäusern in holländischem Stil - unverputzt, mit weißen Fugen, Fensterläden und zum Teil geschwungenen Giebeln. Das europaweit einzigartige Bauensemble wurde zwischen 1734 und 1742 für holländische Handwerker erbaut, die König Friedrich Wilhelm I. - der Soldatenkönig - nach Potsdam geholt hatte.
Nachdem wir dieses bestaunt hatten, fuhren wir zur Nikolaikirche, die es mir wegen ihrer Größe und Schönheit angetan hat. Über die erste Potsdamer Kirche aus dem 13. Jahrhundert, die auf der Stelle der heutigen Nikolaikirche stand, ist wenig bekannt. Nach Plänen des Architekten Karl Friedrich Schinkel entstand in den Jahren 1830 bis 1837 ein Zentralbau im klassizistischen Stil. Die weit über die Dächer der Stadt emporragende Kuppel wurde dem sakralen Gebäude in der Zeit von 1843 bis 1850 aufgesetzt.
Voll mit neuen Eindrücken radelten wir zum Hafen zurück. Dort angekommen, erhielten wir eine SMS von Ellen und Hans-Dieter, die sich seit gestern auf einer Bildungsreise nach Berlin befinden. Wir stellten fest, dass wir uns in Potsdam wahrscheinlich ganz knapp verpasst hatten, aber bei einer geführten Reise ist leider kein großer Freiraum vorhanden, schade.
Eben konnten wir vom Schiff aus ein Feuerwerk über Schloss Sanssouci sehen, der Auftakt für die morgen stattfindende Potsdamer Schlössernacht, für die wir leider keine Karten mehr bekommen konnten.


Nikolai-Kirche in Potsdam

Holländisches Viertel in Potsdam