Mittwoch, 2. Juni 2010

Berlin-Mitte

Skulptur einer Sphinx
Altes Museum

Berliner Dom


Am Dienstag, den 01.06.2010, ist es wieder so trüb, nass und kalt, dass wir beschließen, noch einen Tag in Schmöckwitz liegen zu bleiben und das schlechte Wetter für einen Museumsbesuch in Berlin zu nutzen. Ich schaue im Internet nach den Zugverbindungen, wunderbar, mit der Tram von Schmöckwitz nach Grünau, von dort mit der S 8 bis Ostkreuz und da mit der S 75 nach Berlin, Hackescher Markt. Das Ganze dauert mit 2 x umsteigen 55 Minuten und kostet pro Person ohne jede Ermäßigung 2,80 € über 3 Tarifzonen. Warum kann die KVB das nicht?
In Berlin angekommen, liefen wir Richtung Museumsinsel und sahen als erstes den Berliner Dom. Ich muss sagen, mir war irgendwie ganz feierlich, der Anblick war traumhaft schön und es muss was dran sein, am Berliner Flair. Weiter ging`s zum Neuen Museum, das wir besuchen wollten, aber so schnell kommt man da nicht rein! Man muss sich an eine lange Schlange anstellen und bekommt dann eine Eintrittskarte, auf der steht, um wieviel Uhr man ins Museum darf. Zu dieser Zeit steht man dann mit den Menschen, die für die Zeit ebenfalls eine Karte haben, an und wartet, bis man reingelassen wird. Ist man einmal in dem Museum, kann man so lange bleiben, wie man will. Die Wartezeit überbrückten wir mit dem Besuch des Berliner Doms. Als ehemalige Hof- und Domkirche der Hohenzollern wurde der Dom unter Kaiser Wilhelm II. 1894–1905 neu gebaut. Eine fantastische Kuppel, eine wunderschöne Orgel und Altar, die Säulen denen dem Petersdom in Rom nachempfunden, dabei handelt es sich um eine evangelische Kirche. In der Gruft des Doms ruhen zahlreiche Mitglieder des Hauses Hohenzollern, in sehr vielen Sarkophagen sind Kinder, teils nur ein paar Tage alt, beerdigt. Aber auch die Erwachsenen sind für heutige Verhältnisse selten sehr alt geworden. Nach der Besichtigung dieser sehenswerten Kirche gingen wir zum Neuen Museum zurück. Seit dem 17. Oktober 2009 ist das Neue Museum wieder für Besucher geöffnet. Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, wurde es unter der Leitung des britischen Stararchitekten David Chipperfield aufwändig restauriert und wiederhergestellt. Das Ägyptische Museum und Papyrussammlung und das Museum für Vor- und Frühgeschichte mit Objekten der Antikensammlung fanden hier ihre neue Heimat.
Am Museum angekommen, standen jede Menge Polizei- und Feuerwehrwagen davor, die wir unterwegs schon gesehen und gehört hatten. Hunderte Menschen liefen draußen rum und wir erfuhren, dass das Museum geräumt worden war, weil wahrscheinlich jemand an den Brandmelder gekommen war (absichtlich oder nicht). Wir hatten Glück und mussten nur ca. 1/2 Stunde warten, bis die Feuerwehr das Gebäude freigegeben hatte und wir reinkonnten.
Uns interessierte vor allem das ägyptische Museum mit der Büste der Nofretete. Es ist eine wunderschöne Ausstellung, die gezeigten Büsten, Statuen, Wandgemälde usw. sind beeindruckend, vor allem wenn man überlegt, wie alt alles ist. Man hatte uns schon erzählt, dass die Büste der Nofretete im Grunde klein und unscheinbar ist, ich fand sie trotzdem überwältigend. Man hat sie hinter Glas in einem wunder- schönen Raum platziert und die Schönheit der Dargestellten ist immer noch faszinierend.
Nach guten 2 Stunden laufen waren wir geschafft und verabschiedeten uns von dem wirklich tollen Museum, für das man normal einige Tage braucht, denn auch wenn man gut zu Fuß ist, sind die Eindrücke für einmal zu viel.
In einer Gaststätte am Bahnhof stärkten wir uns erst mal und fuhren dann vollgepackt mit wunderbaren Eindrücken zurück.



Am Mittwoch, den 02.06.2010 ist das Wetter natürlich immer noch nicht besser, aber wir wollten endlich mal weiter. So fuhren wir um 11 Uhr los, kamen nach 1 Stunde an die idyllische Schleuse "Neue Mühle" und 1/2 Stunde später zu unserem heutigen Ziel, dem Hafen in Senzig im Krüpelsee (immer noch der Fluss Dahme, der bei der Verbreiterung zu Seen andere Namen hat). Hier liegen wir ganz allein, es ist nichts los. Der Hafenmeister erzählte, dass das Gelände vor einigen Jahren mit staatlichen Mitteln (also von uns gezahlten Steuergeldern) zum Hafen ausgebaut wurde, nun will ein Investor es erwerben und eine Menge Einfamilienhäuser hinsetzen. Es ist schon traurig, vor allem für die Einheimischen, für die hier der Tourismus eine Einnahmequelle darstellt. Im Moment trägt natürlich das Wetter dazu bei, dass in den Häfen und Restaurants nichts läuft, aber ab morgen soll alles besser werden!!!