Samstag, 28. August 2010

Ketzin und Brandenburg an der Havel

Am Dienstag, den 24.08.2010, fahren wir von Weder nach Ketzin, ein kleines Örtchen an der Havel. Der Ort wurde im Jahre 1197 erstmals urkundlich erwähnt. Ein Spaziergang durch die im südöstlichen Teil der Stadt gelegenen engen verwinkelten Gassen des "Fischerviertels" charakterisiert die historische Bedeutung der Stadt - ein Ort der Fischer. Am Abend essen wir im urigen Biergarten des Restaurants Am Markt sehr leckeres Zanderfilet.


Seesportclub in Ketzin
Am Donnerstag, den 26.08.2010, stürmt es nicht mehr, dafür regnet es! Da die Zeit nun doch so langsam etwas knapp wird, fahren wir trotzdem weiter und haben Glück. Es ist zwar stark bedeckt, aber trocken. Selbst als wir sofort in die Vorstadtschleuse Brandenburg einfahren können, regnet es nicht und wir schaffen es auch noch, am Wasserwanderrastplatz Am Slawendorf festzumachen, bevor dann doch wieder der Himmel die Schleusen öffnet.
Am Abend gehen wir im Schweineschnäutzchen gut bürgerlich essen.
Der Sommer ist vorbei, am Freitag, den 27.08.2010, regnet es immer wieder und so wollen wir mal wieder was für die Bildung tun und das Industriemuseum in Brandenburg besuchen. Das Industriemuseum hat die Erhaltung, die Pflege und Präsentation des Siemens-Martin-Ofens in den Mittelpunkt der Museumsarbeit gestellt. Das Technische Denkmal Siemens-Martin-Ofen ist ein Monument der Industriegeschichte und hat über 100 Jahre die Stahlherstellung geprägt. Der Denkmalbereich umfasst den Siemens-Martin-Ofen mit den dazugehörigen Anlagen zum Beschicken, Schmelzen und Gießen, die in der Gießhalle, auf der Ofenbühne und im Unterofenbereich besichtigt werden können. Die Museumsmitarbeiter sind übrigens ehemalige Stahl- und Walzwerker/innen, die bei den Führungen nicht nur die technologischen Abläufe erläutern können, sondern in den Gesprächen auch über persönliche Erlebnisse und den Arbeits- und Lebensbedingungen im ehemaligen Stahl- und Walzwerk Brandenburg berichten und gerne alle Fragen beantworten. Mir war die Halle mit dem riesigen Ofen, den Gießanlagen, riesigen Kranhaken usw. richtig unheimlich, die Vorstellung, dort arbeiten zu müssen, war mir unbehaglich. Trotzdem war der Museumsbesuch hochinteressant, zum Schluss konnte man sich noch eine vollständig eingerichtete Werkswohnung aus den 60iger Jahren angucken. Auch sehr gut gefallen hat mir die Ausstellung "Brennabor" obwohl ich den Namen vorher nie gehört hatte. Mit dem Namen Brennabor verbindet sich wohl der bedeutendste Teil Industriegeschichte der Stadt Brandenburg an der Havel. Im Jahre 1871 gründeten die Brüder Adolf, Herrmann und Carl Reichstein eine Fabrik zur Herstellung von handgeflochtenen Korb- und Kinderwagen. 1896 fertigten 1.800 Mitarbeiter jährlich ca. 75.000 Kinderwagen an. Damit war das Werk der größte Kinderwagenhersteller in Europa und hielt diese Stellung bis in die 1930er Jahre. 1882 begann die Fahrradherstellung. 1902 begann die Serienfertigung von Motorrädern und 1903 entstand das erste Automobil aus dem Hause Brennabor. Es gibt Fahrräder, tolle Autos und wunderschöne Kinderwagen im Original zu sehen, ein Glück, dass es Leute gibt, die nicht alles wegwerfen!
Mit der Straßenbahn fuhren wir zurück bis zum Neustädtischen Markt, wo ein riesiges Einkaufszentrum ähnlich den Köln Arkaden hingesetzt wurde. Dort bummelten wir etwas durch und tranken einen Cappuccino.
Brandenburg mit ca. 72.000 Einwohnern hat einerseits sehr schöne alte Häuser und Sehenswürdigkeiten, andererseits aber auch viel Verfall, einerseits wirkt es wie eine kleine Stadt, andererseits kommt man sich vor wie auf einem Dorf.



Im Industriemuseum in Brandenburg an der Havel

Am Samstag, den 28.08.2010, ist das Wetter wieder besser und wir spazieren zum Dom, eine wunderschöne evangelische Kirche. Er ist das erste, vollständig in unverblendetem Backstein ausgeführte Bauwerk der Mark Brandenburg. 1165 wurde der Grundstein für den Dom St. Peter und Paul gelegt. Noch heute wird die Dominsel durch das Gebäudeensemble aus Dom, Klausur, Kurien und Nebengebäuden geprägt. Die Mauern und eng aneinander stehenden Häuser grenzen den Dombezirk von seiner Umgebung ab, wunderschön anzusehen. Auch das Innere der Kirche ist mehr als sehenswert.
Nach dieser Besichtigung spazieren wir zum Neustädter Markt, um dort im Einkaufszentrum noch etwas zu besorgen. Auf dem Nachhauseweg kommen wir am Fritze Bollmann Brunnen vorbei. Johann Friedrich Andreas Bollmann, genannt Fritze Bollmann, war ein Barbier in Brandenburg, der unfreiwillig von seiner Umgebung zum Original gemacht wurde. Beim Angeln im Domstreng, einem Flussarm der Havel an der Dominsel, stürzte Bollmann aus dem Kahn, was er seinen Kunden erzählte. Daraufhin dichteten die Kinder, die ihn ohnehin ärgerten, ein Spottlied auf ihn.
Fritze Bollmann Brunnen
Ja da liegt een Äppelkahn,
und darin sitzt Fritze Bollmann
mit seinem Angelkram.
Fritze Bollmann wollte angeln,
doch die Angel fiel ihm rin,
Fritze wollt se' wieder langen,
doch da fiel er selber rin.
Fritze Bollmann rief um Hilfe,
liebe Leute rettet mir,
denn ick bin ja Fritze Bollmann,
aus der Altstadt der Barbier.
Und die Angel ward jerettet,
Fritze Bollmann, der ersoff,
und seitdem jeht Fritze Bollmann
uff’n Beetzsee nich mehr ruff.
Fritze Bollmann kam in’n Himmel:
„Lieber Petrus laß mir durch,
denn ick bin ja Fritze Bollmann,
der Barbier aus Brandenburg.“
Und der Petrus ließ sich rühren
und der Petrus ließ ihn rin
hier jibts och wat zu balbieren,
Komm mal her, und seif mir in.”
Fritze Bollmann, der balbierte,
Petrus schrie: „Oh' Schreck und Graus,
tust mir schändlich massakrieren,
Det hält ja keen Deubel aus.“
„Uff' de jroße Himmelsleiter
kannste widder runter jehn,
kratze Du man unten weiter,
Ick laß mir’n Vollbart stehn.“
Der Dom in Brandenburg
Briefkasten auf der Hauptstraße in Brandenburg


Montag, 23. August 2010

Werder wo die Bäume blüh`n

Blick auf Werder


Yachtfafen Scheunhornweg in Werder


Am Samstag, den 21.08.2010, fahren wir von Potsdam nach Werder. Hier hat vor etlichen Wochen unsere Erkundungsfahrt von Berlin / Brandenburg nach der langen Anfahrt von Holland mit dem Besuch bei meiner ehemaligen Kollegin angefangen. Heute ist es mit 30° wieder richtig heiß. Das Schlimmste ist, dass man schon seitdem wir von Köln zurück sind, nirgendwo ins Wasser gehen kann, da durch die lange Hitze überall die Gewässer grasgrün vor Algen sind. Da sitzt man auf dem schönsten Wasser und kann nicht schwimmen gehen!
Abends gehen wir in das bekannte Fischrestaurant Arielle auf der Insel Werder zum Essen. Der Fisch war gut, aber die Beilagen rissen uns nicht zu Begeisterungsstürmen hin, es ist eben ein Lokal auf Massentourismus ausgerichtet.
Auf dem Weg zurück zum Hafen war es bereits dunkel und wir hatten einen tollen Blick von der Brücke zur Insel auf die beleuchtete Heilig-Geist-Kirche, die historische Bockwindmühle und ein kunstvoll bemaltes Boot.


Am Sonntag, den 22.08.2010, fuhren wir vormittags bei herrlichstem Wetter mit Iris und Dieter 2 Stunden mit dem Boot über den großen und kleinen Zernsee. Nachmittags waren wir bei den Beiden zum Kaffee eingeladen und bewunderten bei dieser Gelegenheit den inzwischen 14 Wochen alten Familienzuwachs "Daja", ein süßes, wenn auch nach Angaben von Iris nervraubendes Etwas von einem Riesenschnauzer.
Abends fing es an zu gewittern und zu regnen, aber da saßen wir im Trockenen und freuten uns über etwas Abkühlung.


Da wir noch Zeit haben, beschlossen wir, am Montag, den 23.08.2010, noch in Werder zu bleiben. Wir spazierten in den Ort, ich ließ mir beim Friseur wieder eine "Bootsfrisur" schneiden. Der Salon wir von Mutter und Tochter geleitet, gerade kam das Töchterchen / Enkelchen vom 1. Schultag nach hause. Sie erklärte, nie mehr zur Schule zu gehen, da sie nun 2 x in der Woche 7 Stunden habe. Auf Nachfrage erfuhr ich, dass es in Werder eine Schule nach altem System gibt, die die Kinder durchgehend von der 1. bis zur 10. Klasse besuchen. Dann gibt es eine Schule, in der nach der 6. Klasse entschieden wird, welche Schulform weiter besucht wird. Finde ich nicht schlecht. Wir kauften beim "schwarzen" Netto etwas ein und aßen dann noch bei einem Griechen äußerst günstig zu Mittag. Nun mache ich meine "Hausaufgaben" und Günter kämpft mit dem Kinderwagensyndrom, d.h. durch das Schaukeln des Bootes wird man immer so schön müde! Morgen geht`s weiter.

Freitag, 20. August 2010

Am Mittwoch, den 18.08.2010, sieht es wettermäßig erst gar nicht so aus, als ob wir fahren könnten, aber dann ist es um 10.30 Uhr trocken und wir fahren los. Es geht durch den Kleinen Wannsee mit den schönsten Häusern am Ufer in den Prinz Friedrich-Leopold Kanal, der so eng ist, dass er 1 x in der Stunde nur jeweils in eine Richtung befahren werden darf. Nachdem wir den Kanal verlassen haben, befinden wir uns im Teltow-Kanal, den wir ganz am Anfang unserer Reise in Richtung Dahme befahren haben. Dieses Mal fotografiere ich die berühmte Glienicker Brücke, die ich bei der Hinfahrt gar nicht registriert hatte. ("In den mehr als 300 Jahren ihrer Geschichte schaffte es die Glienicker Brücke nur an wenigen Tagen, die Aufmerksamkeit der Welt auf sich zu lenken. Und dies dann aber ausgerechnet mit Hilfe solcher Leute, die sonst das Licht der Öffentlichkeit scheuen wie der Teufel das Weihwasser: die Agenten. Aufgrund ihrer Abgeschiedenheit (und weil hier keine Beeinträchtigung des Verkehrs - wie an anderen, “regulären” Grenzübergängen - zu befürchten war) wurde die Grenzübergangsstelle auf der Brücke an drei Tagen der Jahre 1962, 1985 und 1986 für spektakuläre Austauschaktionen internationaler Agenten aus Ost und West genutzt.")
Wir legten im sehr schönen Yachthafen Potsdam an, den ich wegen der vorhandenen Waschmaschine ausgesucht hatte (was sein muss, muss sein!)


Glienicker Brücke


Für Donnerstag, den 19.08.2010, hatte ich den Filmpark Babelsberg auf`s Programm gesetzt. Wir fuhren mit dem Bus fast vor der Haustüre weg und erreichten nach 1x Umsteigen den Filmpark. (Die öffentlichen Verkehrsverbindungen sind auch in Potsdam, genau wie in Berlin, sehr gut.) "Seit über 95 Jahren schlägt das Herz der größten und ältesten Filmmetropole Europas. Mehr als 3000 Kino- und Fernsehfilme entstanden unter den Signets von UFA, DEFA und Studio Babelsberg. Sehenswertes wurde hervorgebracht, große Kunst, laute und leise Töne, unvergessene Bilder... Heute gehen in den Babelsberger Hightech-Studios für erfolgreiche TV- und große Kinoproduktionen die Spots an."
Wir schlenderten durch eine Westernstadt, sahen einige Tiere, die für Filmproduktionen gebraucht werden und erlebten als Höhepunkt eine Stunt-Show im Amphitheater. "Bis zu 2.500 Gäste finden in dem in Deutschland einmaligen Amphitheater Platz. Für den 1998 erbauten Vulkan wurden 120 Tonnen Lava aus der Eifel herbeigeschafft und 15.000 Kubikmeter Erdreich am Bauplatz selbst bewegt. Ein großer Teil der Felslandschaft besteht aus recycelten Betonstraßen der legendären Filmstadt. Den Vulkan mit einer Gesamthöhe von 15 Metern überzieht eine 3000 qm umfassende „Außenhaut“ aus Spritzbeton, die Babelsberger Kunstmaler in Vulkangestein verwandelten."

Im Filmpark Babelberg
Am Freitag, den 20.08.2010, mussten wir erst mal leider einen Augenarzt aufsuchen, da Günter schon seit Wochen eine Entzündung des linken Auges zu schaffen macht, die wieder schlimmer geworden war. Im Internet hatte ich eine Ärztin rausgesucht, die nicht zu weit vom Hafen entfernt war und wir radelten dorthin. Wir mussten nur ca. 1 Stunde warten und machten uns anschließend auf den Weg zum Brandenburger Tor in Potsdam, von dort durch die Einkaufsmeile, die Brandenburger Str., bis zur St. Peter und Paul Kirche. Von da aus ist es nicht weit zum Holländischen Viertel. Es besteht aus vier Karrees mit etwa 150 Backsteinhäusern in holländischem Stil - unverputzt, mit weißen Fugen, Fensterläden und zum Teil geschwungenen Giebeln. Das europaweit einzigartige Bauensemble wurde zwischen 1734 und 1742 für holländische Handwerker erbaut, die König Friedrich Wilhelm I. - der Soldatenkönig - nach Potsdam geholt hatte.
Nachdem wir dieses bestaunt hatten, fuhren wir zur Nikolaikirche, die es mir wegen ihrer Größe und Schönheit angetan hat. Über die erste Potsdamer Kirche aus dem 13. Jahrhundert, die auf der Stelle der heutigen Nikolaikirche stand, ist wenig bekannt. Nach Plänen des Architekten Karl Friedrich Schinkel entstand in den Jahren 1830 bis 1837 ein Zentralbau im klassizistischen Stil. Die weit über die Dächer der Stadt emporragende Kuppel wurde dem sakralen Gebäude in der Zeit von 1843 bis 1850 aufgesetzt.
Voll mit neuen Eindrücken radelten wir zum Hafen zurück. Dort angekommen, erhielten wir eine SMS von Ellen und Hans-Dieter, die sich seit gestern auf einer Bildungsreise nach Berlin befinden. Wir stellten fest, dass wir uns in Potsdam wahrscheinlich ganz knapp verpasst hatten, aber bei einer geführten Reise ist leider kein großer Freiraum vorhanden, schade.
Eben konnten wir vom Schiff aus ein Feuerwerk über Schloss Sanssouci sehen, der Auftakt für die morgen stattfindende Potsdamer Schlössernacht, für die wir leider keine Karten mehr bekommen konnten.


Nikolai-Kirche in Potsdam

Holländisches Viertel in Potsdam


Dienstag, 17. August 2010

Berlin, Berlin

Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche


Europa Center


Warteschlange vor dem Reichstag



Gendarmenmarkt mit Deutschem Dom



Segel Club Gothia Spandau



Auf dem Wannsee


Am Mittwoch,den 11.08.2010, fahren wir mit dem Bus bis Bahnhof Zoo. Von dort gehen wir zur Gedächtniskirche. Da ich beim 1. Mal Fotoapparat und Camera vergessen hatte, kann ich die Fotos jetzt nachholen. (Das war aber nicht der Grund, warum wir nochmal hierhin gefahren sind, sondern ich musste im KaDeWe etwas umtauschen!) Danach besuchten wir das Europa- Center, ganz besonders sehenswert ist die Uhr der fließenden Zeit. Nach dem problemlosen Umtausch im KaDeWe fuhren wir mit dem Bus bis zum Reichstag. Dort sahen wir uns zuerst die Kreuze am Zaun für die Ermordeten an der Mauer an.
Dann war Anstehen am Reichstag angesagt. Günter setzte sich ergeben auf ein Mäuerchen, er hatte gar keine Lust auf 1 1/2 Std. Wartezeit! Nach 20 Min. erkundigte ich mich bei der Info des Bundestags, ob es keine Möglichkeit gibt, Karten vorzubestellen. Dies wurde verneint, nur Schwerbehinderte und Personen über 70 Jahre könnten ohne Wartezeit rein. Hurra, mein Mann ist über 70! Ich holte Günter aus der Warteschlange und wir marschierten zu einem Extra-Eingang, wo man nach einer Kontrolle wie am Flughafen sofort mit dem Aufzug zur Kuppel hochfahren konnte. Ich muss sagen, selbst 1 1/2 Std. Wartezeit hätten sich gelohnt. Die Glaskuppel ist wirklich gelungen und die Aussicht traumhaft. Über Kopfhörer, der sich bei Betreten der Kuppel einschaltet, bekommnt man alle Sehenswürdigkeiten erläutert, toll. Zum Abschluss wollten wir im Dachterrassen- Restaurant Käfer noch einen Cappuccino trinken, aber ohne Voranmeldung nicht möglich. Sollen sie doch ihren teuren Kaffee selber trinken!
Nach einem Mittagessen im Innenhof eines gemütlichen Brauhauses setzten wir unsere Tour durch das Brandenburger Tor, Unter den Linden, Friedrichstraße Richtung Gendarmenmarkt fort. Wenn man auf dem Gendarmenmarkt steht, liegt links der Französische Dom, in der Mitte das Konzerthaus und rechts der Deutsche Dom, ein wunderschöner Platz. Anschließend sind wir platt und schleichen zur nächsten U-Bahn, nach einmal Umsteigen in den Bus sind wir am Abend wieder im Hafen.
Dort hat heute das Club-Restaurant geöffnet und wir beschließen, dort noch etwas zu trinken. Wir schenken dem Verein eine Fahne unseres Hafens, worauf wir eine Vereinsfahne erhalten und gebeten werden, uns mit an den Tisch zu setzen. Es war ein schöner Abend, denn es ist immer nett, etwas Unterhaltung zu haben und Neues zu hören.

Am Donnerstag, den 12.08.2010, überqueren wir die Havel, um in die Marina Lanke, gelegen "In der Scharfen Lanke" in Berlin-Spandau, zu fahren. Dies ist eine relativ große Marina, die als eine der wenigen über Waschmaschine und Trockner verfügt. Also ist heute waschen angesagt! Am Abend wollen wir im Hafen-Bistro etwas essen gehen, als es anfängt zu schütten. Ich rufe an, um zu hören, wie lange das Lokal geöffnet hat und erfahre, dass es voll besetzt ist. Der Inhaber ruft zurück, als ein Tisch frei wird. Das Essen ist sehr gut, wenn auch nicht gerade preiswert!

Am nächsten Morgen, Freitag, den 13.08.2010, fahren wir einige Kilometer weiter, wir müssen unbedingt einkaufen und vom letzten Hafen war es etwas weit und durch Dalbenplätze nicht möglich, die Fahrräder vom Schiff zu holen. So landen wir beim Segel Club Gothia, ebenfalls in der Scharfen Lanke. Hier haben wir einen schönen Platz mit Seitensteg und kommen an die Fahrräder, um Einkaufen zu fahren. 200 m vom Hafen entfernt ist auch ein Verkaufsladen der Fa. Niemeyer (Bootsbedarf), in dem natürlich gestöbert werden muss.
Am Samstag, den 14.08.2010, regnet es bis Mittag, dann setzen wir uns in den Bus und fahren nach Spandau rein. Dort gibt es die Spandau Arcaden, die gleiche Anordnung und Aufmachung wie die Köln Arcaden. Nach einem Besuch gucken wir uns ein bißchen die Altstadt an und fahren mit dem Bus wieder zurück.
Wir haben uns entschlossen, so langsam unsere "Weltreise" ausklingen zu lassen, denn wir haben festgestellt, dass wir im Grunde nur noch rumtrödeln, was wir uns ansehen wollten, gesehen haben, das Wetter inzwischen ziemlich herbstlich wird (obwohl es hier trotz des nun immer wieder fallenden Regens angenehm warm ist) und wir ja nächstes Jahr wiederkommen wollen.

Am Sonntag, den 15.08.20120, gammeln wir bei sehr warmen Wetter mit Regengüssen rum und fahren am Montag, den 16.08.2010, weiter. Morgens hat es noch stark geregnet, aber als wir kurz nach 10 ablegen scheint die Sonne und es bleibt bis abends sehr schön. Wir schippern die Havel runter Richtung Wannsee und machen dort bei der Bootswerft Ruhs fest. Der Wannsee ist super schön gelegen, ein Hafen neben dem anderen, das Wannsee-Bad (bekannt durch Conny Froboess` "Pack die Badehose ein") ist riesig groß.
Am Dienstag, den 17.08.2010, gehen wir etwas spazieren, hier stehen sehr schöne Häuser der "Reichen und Schönen". Heute regnet es wieder öfter, ab Donnerstag soll das Wetter allerdings wieder sommerlich werden.



Dienstag, 10. August 2010


Yachthafen Stralau am Rummelsburger See

Es hat nicht geregnet, am Samstag, den 07.08.2010. Wir fuhren wie gehabt mit dem Bus zum Bahnhof Ostkreuz, von da nur 1 Station bis Warschauer Straße, um dort in die U 1 umzusteigen. Die Linie verkehrt nicht zwischen den Bahnhöfen Wittenbergplatz, wo wir hinwollten und Möckernbrücke. Vom Bahnhof Möckernbrücke zum Bahnhof Mendelssohn-Bartholdy-Park der Linie U2 verkehren Busse im Ersatzverkehr, in die wir für 1 Station umsteigen mussten. Von dort ging`s mit der U2 nach Wittenbergplatz. (Gilt bis 30.09.2010)
Es ist übrigens lustig, die U-Bahn fährt auf dieser Strecke bis auf die letzten beiden Stationen oberirdisch.
Am Wittenbergplatz angekommen spazierten wir schnurstracks ins KaDeWe, größtes Warenhaus auf dem europäischen Kontinent in Berlin. Absoluter Publikumsmagnet ist die Feinschmeckeretage im 6. Stock hoch über den Dächern Berlins - mit über 30 Gourmetständen, das muss man wirklich gesehen haben.
Die Tauentzienstraße gingen wir anschließend runter bis zur Gedächtniskirche.
Am 1. September 1895 wurde die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche eingeweiht, die auch als ehrendes Denkmal für Kaiser Wilhelm I. errichtet worden war. Bei einem Bombenangriff wurde die Kirche im November 1943 zerstört. Ihre Turmruine wurde bald zum Mahnmal und schließlich zum Wahrzeichen des westlichen Teils der Stadt Berlin. Man kann sich noch vorstellen, wie prachtvoll die Kirche einmal gewesen sein muss. Am 17. Dezember 1961 wurde die von Egon Eiermann entworfene neue Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche eingeweiht. Weltbekannt ist sie wegen der blauen Glaswände, die Gabriel Loire aus Chartres schuf, durch die ein wunderschönes Licht in die Kirche fällt.
Wieder draußen auf dem berühmten Kurfürstendamm entdecken wir das legendäre Cafe Kranzler. Von dort durch die Joachimthaler Straße gelangen wir zum Bahnhof Zoo. Von der Drogenszene der 70er und 80er Jahre ist augenscheinlich nichts mehr zu sehen.


Am Sonntag, den 08.08.2010, fühlte ich mich ein bißchen unwohl und so blieben wir den ganzen Tag auf dem Schiff.


Montag, der 09.08.2010
Um kurz nach 9 Uhr verlassen wir mit unserer Nussi den Hafen, um über die Spree durch die Innenstadt von Berlin zu fahren, was ein besonderes Highlight für Bootsfahrer sein soll. Ich kann nur bestätigen, es ist eins! Wir hatten das große Glück von blauem Himmel und Sonnenschein, was so einer Fahrt natürlich "das Tüpfelchen auf dem i" aufsetzt. Gleich zu Anfang fuhren wir an den Molecule Men vorbei. Seit 1999 stehen die 30 Meter hohen Figuren des amerikanischen Künstlers Jonathan Borofsky in der Spree. Die Molecule man symbolisieren das friedliche Aufeinanderzugehen an der Schnittstelle von Treptow, Friedrichshain und Kreuzberg.
Kurz dahinter die Oberbaumbrücke, 1894 bis 96 erbaut, überspannt die Spree zwischen den Ortsteilen Kreuzberg und Friedrichshain. Seit dem 9. November 1994 ist die restaurierte Brücke eine wichtige Verbindung für den Auto- und U-Bahnverkehr. Von 1961 bis 1989 war sie „Grenzübergangsstelle“ und durfte nur von Fußgängern benutzt werden.
Allgegenwärtig ist der Fernsehturm, den man immer wieder zu sehen bekommt. Es geht vorbei an der O2 Halle, ein ganzes Stück führt die S-Bahn an der Spree lang. Wir erreichen die Mühlendammschleuse und haben das große Glück, direkt hinter 2 Ausflugsschiffen einfahren zu können. Kaum haben wir die Schleuse verlassen, sehen wir den Berliner Dom und die Museumsinsel. Ich komme vor lauter Motiven kaum mit dem Filmen und Fotografieren nach! Bald kommen wir ins Regierungsviertel, dahinter wird es ruhiger, eine 2. Schleuse und wir haben fast das Ende der Spree, die bei Berlin-Spandau in die Havel mündet, erreicht. Wir fahren die Havel noch ein paar Kilometer bis zum Stößelsee, wo wir ein paar Tage liegen werden.
Es war ein herrliches Erlebnis, mit dem Boot durch Berlin zu fahren.



Blick auf den Fernsehturm

Molecule Men


Oberbaumbrücke


Der Berliner Dom


Am Dienstag, den 10.08.2010, bekommen wir Besuch von Schwägerin und Schwager Margret und Gerd, die sich für einige Tage ca. 80 km von hier bei der Familie der Schwiegertochter aufhalten und wir verbringen bei herrlichstem Wetter einen schönen Tag.
Morgen werden wir nochmal Berlin unsicher machen!




Freitag, 6. August 2010

Zurück in Berlin


Am Mittwoch, den 04.08.2010, sind wir wieder in Berlin Köpenick. Als wir aus dem Zug aussteigen, stellen wir fest, dass es im Gegensatz zu vormittags in Köln sehr warm ist, aber es ist ja noch Sommer! Als wir unser Boot sehen, sind wir leicht entsetzt. Es lag teils unter einem Baum und der hat natürlich sehr viel Dreck gemacht und von unten die Spree hat auch einen dunkelbraunen Rand hinterlassen. Aber dagegen ist putzen gut! Wir gehen erst mal einkaufen, nach 3 Wochen fehlt einiges, vor allem Lebensmittel, die kalt verwahrt werden müssen. Anschließend essen wir lecker im Hotel-Restaurant und gehen an diesem Abend ziemlich früh ins Bett.

Am Donnerstag, den 05.08.2010, treffen wir die Dame aus dem Nachbarhaus des Hotels wieder, die jeden Morgen gut 1 Stunde in der Spree schwimmt und uns angeboten hatte, während wir weg sind, ein bißchen auf das Boot aufzupassen. Wir bedanken uns mit ein paar Schlappen mit aufgedruckten kölschen Motiven, worüber sie sich sehr freut. Nach dem Frühstück wird Boot geputzt. Eine ziemlich anstrengende Sache von ca. 2 Stunden. Nachdem wir fertig sind fahren wir mittags los, denn der Liegeplatz im Fahrwasser der Spree ist doch sehr unruhig. Es geht in den Yachthafen Stralau am Rummelsburger See, einem alten Spreearm. Hier liegen wir ruhig und in ca. 100 m Entfernung gibt es eine Bushaltestelle, von wo aus man gut nach Berlin reinfahren kann. Heute ist es wieder richtig warm und so stürze ich mich in die Fluten und mache dabei das Schiff noch von unten sauber. Abends probieren wir unser mitgebrachtes Moskitonetz aus, es hilft, die Mücken bleiben draußen!


Die Holocaust-Gedenkstätt
e
Brandenburger Tor


Berliner Dom


St. Marienkirche und Fernsehturm

Blick auf den Potsdamer Platz


Es ist schon wieder Freitag, der 06.08.2010. Wir beschließen, nach dem Frühstück mit der Besichtigung von Berlin zu beginnen. Im Bus erwerben wir eine Tageskarte und fahren ein paar Stationen bis zum Bahnhof Ostkreuz. Dieser ist eine riesige Baustelle und wir stehen suchend davor. Eine junge Frau fragt, ob sie helfen kann, es gibt doch noch nette hilfsbereite Menschen. Wir fahren mit der S-Bahn bis Alexanderplatz, von dort 1 Station mit dem Bus Nr. 100 bis Spandauer Straße. Dort steigen wir aus und gehen ein Stück bis zur Spree, wo wir das DDR Museum besichtigen wollen. "Das DDR Museum widmet sich als einziges Museum dem Leben in der ehemaligen DDR und erweitert das Blickfeld der Aufarbeitung damit von Stasi und Mauer um das alltägliche Leben. Wie hat sich das Leben vom Leben im Westen unterschieden? Wie hat der Staat das Leben der Menschen beeinflusst? Wo war die Diktatur im Alltag spürbar? Was sind die so oft aufgezählten positiven Errungenschaften der DDR und sind diese wirklich positiv? Und haben die Vorurteile aus Filmen und Anekdoten ihre Richtigkeit oder sind diese grundfalsch? Auf amüsante und ironische Weise werden diese Fragen in der Dauerausstellung aufgeworfen und beantwortet." Ein tolles Museum, man kann sich in einen Trabi setzen oder in ein "typisches" Wohnzimmer, man kann sich DDR-Fernsehsendungen ansehen, einen Blick in eine Schultasche werfen oder einen Kleiderschrank öffnen und die Klamotten darin bewundern. Am wenigsten nachvollziehbar sind die Stasi-Machenschaften, die erläutert werden und die man "anfassen" kann, indem man den Telefonhörer abnimmt und ein abgehörtes Gespräch mithört. Auch das Problem der "Mangelware" wird durch Tagebücher usw. dokumentiert.
Wieder draußen stehen wir an der Spree und bewundern den Berliner Dom und das Treiben auf der Spree. Wir gehen zur nächsten Bushaltestelle am Lustgarten und fahren ein paar Stationen bis zum Reichstag. (Wir sind nicht zu faul zum Laufen, es fällt ganz einfach schwer!) Von dort spazieren wir zum Brandenburger Tor und gehen Richtung Hotel Adlon. Wir setzen uns auf die Terrasse und trinken den teuersten Kaffee unseres Lebens, aber das musste sein!
Weiter geht`s Richtung Potsdamer Platz und wir entdecken das Stelenfeld der Holocaust Gedenkstätte.
Bald stehen wir auf dem Potsdamer Platz und bewundern die Hochhäuser, ganz besonders gefällt mir das Sony Center mit dem integrierten historischen Kaisersaal. Aber alles ist Geschmackssache. Während wir im Hofbräuhaus Lindenbräu ein Bier trinken, fängt es an zu regnen, aber wir sitzen ja trocken!
Ziemlich geschafft, aber mit dem Gefühl, einen schönen Tag erlebt zu haben, fahren wir zum Schiff zurück. Es soll morgen den ganzen Tag regnen, mal sehen, was wir dann anstellen!