Samstag, 3. Juli 2010

Peetzsee und Müggelsee

Vom Peetzsee in den Möllensee
 

Anleger des Restaurants Karma am Peetzsee


Am Montag, den 28.06.2010, verlassen wir Schmöckwitz. Wir fahren durch den Seddinsee, den Gosener Kanal, den Dämritzsee, ein Stückchen Flakensee in die Löcknitz. Dies ist ein kleines Flüsschen, teilweise mal wieder mit schönen Häusern am Ufer, von denen ich nicht weiß, sind es Wochenendhäuser oder sind sie ständig bewohnt. Das Gewässer ist sehr flach und unser Echolot piepst ständig, aber es geht alles gut. Weiter geht`s durch den Werlsee in den Peetzsee. Unterwegs hatte uns jemand erzählt, dort gebe es direkt hinter der Einfahrt einen Anleger, wo man gut aufgehoben wäre. Wir fanden die Stelle, wollten allerdings schon wieder abdrehen, da auf einem Schild "Liegeplätze reserviert" stand. Wir wurden jedoch aufgeklärt, dass das Schild noch von gestern dastand, als im Biergarten das Fußballspiel übertragen wurde. Wir machten fest, alles prima, Stromanschluss, Wasser, ein ab 11 Uhr bewirtschafteter Biergarten, der zu dem Restaurant "Karma" gehört, was will man mehr?! Auch hier ist das Wasser sehr flach, ich kann stehen und wunderbar das Boot von unten putzen. Bei der Hitze eine sehr angenehme Tätigkeit!

Am Dienstag, den 29.06.2010, beschließen wir, trotz Hitze etwas mit den Rädern zu fahren. Wir radeln rund um den Peetzsee, bei der Hälfte fahren wir über eine Brücke, hier ist der Übergang in den Möllensee. Etwas weiter liegt im Wald ein Stück Strand, das gut besucht ist. Kurz vor unserem Anleger entdecken wir einen "Netto" und kaufen etwas ein. Am Abend sitzen wir im Biergarten mit Leuten zusammen, die ebenfalls hier festgemacht haben. Wir erzählen, dass wir in die Rüdersdorfer Gewässer weiterfahren wollen, werden jedoch davon überzeugt, dass es sich nicht lohnt. Dort gebe es zwar klares Wasser, aber sonst nichts. Auch Anleger mit Strom gebe es keine und so entscheiden wir uns, noch einen weiteren Tag hier zu bleiben. Wir führen noch eine sehr angeregte und interessante Unterhaltung und erfahren wieder einiges über das Leben in der DDR.
Hand aufs Herz: Wer weiß, dass nicht nur die "Wessis", sondern seit dem 1. Tag der Einführung auch die "Ossis" den Solidaritätszuschlag zahlen müssen. Uns war es zumindest nicht bewusst.
Wie beschlossen, bleiben wir am Mittwoch, den 30.06.2010, noch am Peetzsee liegen und tun fast nichts! Mittags essen wir im Biergarten eine ausgezeichnete Currywurst. Die war so groß, dass wir noch abends satt waren!



An der Müggelspree

Bootshaus Walz am Müggelsee


Am Donnerstag, den 01.07.2010 (wo ist die Zeit geblieben?), fahren wir durch die Löcknitz zurück und biegen in Erkner dann in die Müggelspree ein. Mit Müggelspree wird ein Abschnitt der Spree in Brandenburg und Berlin bezeichnet. Der zweite Teil der Müggelspree beginnt im Westteil des Dämritzsees und verläuft für zunächst circa vier Kilometer durch die Berliner Ortslagen Hessenwinkel, Neu Venedig, Siedlung Schönhorst und Rahnsdorf. In Rahnsdorf bildet die Müggelspree auf circa 500 Metern den Kleinen Müggelsee, bevor sie in den Großen Müggelsee mündet, den sie auf seiner ganzen Länge von circa vier Kilometern durchfließt. Es ist ein Traum, was rechts und links am Wasser für Häuser stehen. Kurz vor dem Bootshaus Walz in Rahnsdorf , wo wir anlegen wollen, setzen wir auf einer Sandbank auf. Einmal kräftig den Rückwärtsgang eingelegt und wir sind wieder frei! Abends versuche ich Katrin anzurufen, die heute ihren 1. Arbeitstag bei Frau Tunca hat, kann sie jedoch nicht erreichen. Wir fahren mit den Rädern nach Neu-Venedig essen. Ganz süß, dieser von Kanälen durchzogene Ortsteil. Die Spree bildet an dieser Stelle ein kleines Delta, in dem sich fünf Kanäle verzweigen. Alle Grundstücke in diesem Gebiet sind Wassergrundstücke, von denen viele einen Steg oder ein Bootshaus besitzen.
Nachts um 4 Uhr plötzlich ein riesiges Geschratel . . . Auf dem See (Naturschutzgebiet) ist ein riesiger Teppich aus Seerosen. Darauf nisten Hunderte von Möwen, die um diese Zeit meinten, die Nacht sei zu Ende. Einmal wach, setzten wir uns 1/4 Stunde raus und beobachteten die Natur. Es war uns dann aber doch noch zu früh und wir gingen wieder schlafen!
Am Freitag, den 02.07.2010, setzen wir mit der Fähre über und radeln dann ca. 12 km, größtensteils durch Wald, zum Hafen zurück. Die letzten km waren nicht schattig und die Sonne brennt unbarmherzig. Ab ins Wasser und da keiner hier ist nach DDR-Manier nackt! Katrin hat sich gemeldet und ich glaube, sie ist glücklich, wieder bei "ihrer Alex" arbeiten zu können.
Heute ist Samstag, der 03.07.2010 und gleich findet das alles entscheidende Fußballspiel gegen Argentinien statt! Vorher werde ich nochmals ins Wasser gehen, heute ist der bisher heisseste Tag.
Ich wünsche allen ein wunderschönes Wochenende und der deutschen Elf viel Erfolg!