Montag, 7. Juni 2010

Teupitz und Spreewald

Im Spreewald in Lübbenau



Im Hafen von Teupit


Am Sonntag, den 06.06.2010 ist es sehr heiß und wir gucken uns nur ein bißchen das Örtchen an. Es gibt nicht viel zu sehen, eine der Sehenswürdigkeiten, ein Wasserschloss, wurde vor ein paar Jahren verkauft und ist seitdem für Privatleute nicht mehr zugänglich. Umso mehr sieht man von unserem Boot aus im Hafen! Hier werden Boote vermietet und bei dem Wetter läuft das Geschäft. Der Hafenmeister hat seinen Job im Griff, ein ständiges Kommen, Annehmen der Boote und los geht`s mit dem nächsten. Wir beschließen, am nächsten Tag in den Spreewald zu fahren, denn wir sind nur ca. 40 km entfernt und es wäre schade, wenn man einmal hier ist, das nicht zu erleben. Die Durchführung ist allerdings nicht so einfach! Ich erkunde, dass von einem Ort in der Nähe, Groß Köris, ein Zug nach Lübbenau fährt. Die Bahnstrecke ist seit Anfang Mai wegen kompletter Renovierungsarbeiten geschlossen, es gibt allerdings einen Schienenersatzverkehr, prima! Von Teupitz nach Groß Köris fährt ein Bus, also sollte unserer Unternehmung nichts mehr im Wege stehen. Wir haben die Rechnung jedoch nicht mit der Häufigkeit der Abfahrtzeiten des Busses gemacht, wieder ein Hindernis. Wozu gibt es Taxen? Mit dieser könnten wir nach Groß Köris zum Schienenersatzverkehr fahren, in Brand/Niederlausitz umsteigen, nach Lübbenau weiterfahren und dann unsere Spreewald Kahnfahrt machen. Doch wo ein Taxi hernehmen? Im ganzen Ort kein Hinweis auf die Existenz eines solchen. Doch wozu haben wir einen netten Hafenmeister, diesen fragen wir, er gibt uns eine Telefonnummer und wir bestellen für den nächsten Morgen ein Taxi.


Am Montag, den 07.06.2010 sieht das Wetter nicht einladend aus. Es hat geregnet und alles ist grau in grau. Aber ich vertraue dem Wetterbericht, der für heute für Lübbenau keinen Regen angesagt hat und um 9 Uhr stehen wir vor dem Rathaus in Teupitz, wo fast pünktlich ein Taxi vorfährt. In gut 10 Minuten sind wir in Groß Köris, kaufen die Fahrkarten und warten auf den Bus. Auch dieser ist fast pünktlich und los geht`s. In Brand/Niederlausitz müssen wir in einen anderen Bus umsteigen, der uns nach Lübbenau bringt. Von der Abfahrt in Teupitz sind ca. 2 Stunden vergangen, mit dem Auto wäre es eine Sache von kanpp 1/2 Stunde gewesen! Wir gehen ca. 10 Minuten zu einer Kahn-Anlegestelle und entscheiden uns für eine 4stündige Rundfahrt. Inzwischen ist es schön warm und es regnet auch nicht, aber es sind nicht viele Leute da. Normal gehen in den Kahn 18 Personen, wir sind nur 7, aber um 12 Uhr geht es los. So eine Kahnfahrt ist wirklich traumhaft schön. Man fährt durch endlos verzweigte Wasserstraßen, entweder natürliche Wasserläufe der Spree oder auch angelegte Kanäle. Man kann sich als Besucher nicht vorstellen, da jemals wieder rauszufinden! Der Kahnführer, ein gebürtiger Spreewälder, ist sehr nett und erklärt viel. Am Ufer Bäume wie im Urwald, aber auch Abschnitte mit Feldern, dann wieder bebaute Grundstücke. Ein altes Dorf, Lehde, ist ein großes Museum. Teilweise herrscht absolute Stille, man hört nur Vögel singen, oder das Einstecken des Kahnrudels ins Wasser. Viel zu schnell sind die 4 Stunden vorbei, es war wunderschön.
Mit vielen neuen Eindrücken treten wir die Heimfahrt an, trotz aller Umstände, es hat sich gelohnt.


Morgen schippern wir zurück zum Hölzernen See, wo sich inzwischen Elfi und Peter befinden, Bekannte, die voriges Jahr schon die Berlin-Tour begonnen haben und da es so schön war, das Boot im Winter in Berlin ließen und jetzt weitermachen!