Mittwoch, 15. Juni 2011

Die Müritz

Am Pfingstmontag, den 13.06.2011, war tatsächlich ein wunderschöner Tag zum Radfahren, sonnig, nicht zu heiß, also auf geht`s Richtung Nationalpark. Dieser beginnt nur ca. 1,5 km vom Hafen entfernt. Wir fahren einen Weg der teilweise durch Wald, teils durch Felder führt, zeitweise sieht man auch einen See. Ich hatte am Vortag eine Karte studiert und wollte nach Federow. Dort gibt es ein Info-Center, in dem man ein kameraüberwachtes Fischadlernest, das sich auf einem Strommast befindet, im Fernseher live beobachten kann. Nach gefühlten 50 km (ich bin ein großer Radfahrer!), tatsächlichen ca. 8 km, kamen wir am Müritzhof an, laut dort aushängender Karte meilenweit von Federow entfernt! Aber was soll`s. Es war sehr schön dort. Auf ca. 7 % der Nationalparkfläche soll Landschaftspflege stattfinden, um historisch wertvolle Landschaftsbilder oder spezielle Pflanzen- und Tierarten zu erhalten. So grasen auf den Weiden am Ostufer der Müritz bei Müritzhof Fjällrinder, Gotlandschafe und Shetlandponys.  

Am Müritzhof

8 km hin heißt auch wieder 8 km zurück, also machten wir uns nach einer Pause auf den Heimweg, diesmal ein anderer Weg. Unterwegs sahen wir auf einer Waldlichtung ein Reh, das uns groß anguckte, dann aber leider wegrannte. Nach einigen km kam eine Abzweigung nach Federow, was tun? Ich hatte einen guten (Radfahr-) Tag und so fuhren wir in diese Richtung. Die Radwege sind übrigens fantastisch, auch in den Orten. In Federow guckten wir uns den Live-Videofilm an, wirklich sehenswert. Das Fischadler-Männchen kommt schon seit 11 Jahren in das Nest, das Weibchen seit 5 Jahren. Die beiden hatten dieses Jahr 4 Junge. Leider kamen 2 am 31.05. bei einem Unwetter ums Leben, die Mutter konnte nicht alle mit ihrem Gefieder schützen. Während wir den Film guckten, kam das Männchen mit einem Fisch zurück, den er an die Jungen verfütterte. 
Anschließend machten wir uns auf die Heimfahrt. Wir waren ca. 25 km geradelt (eine für mich unglaubliche Leistung!) und es war wirklich ein wunderschöner Tag.

Rast im Nationalpark

Am Dienstag, den 14.06.2011, fahren wir von Waren weg, erst einmal wird an der Bootstankstelle die Nussi aufgetankt. An Wassertankstellen immer ein extra teures Vergnügen! Nun geht es aus der Binnenmüritz auf die eigentliche Müritz hinaus. Es ist zwar warm, aber leider ziemlich bedeckt und etwas windig, aber der Hafenmeister meinte, kein Problem (man soll ab Windstärke 4 je nach Schiffstyp nicht unbedingt auf der Müritz fahren). Da wir nur ca. 10 km weiter wollen, fahren wir  innerhalb der Tonnen nicht allzu weit vom Land entfernt, es geht prima und nach 1 Stunde kommen wir in Sietow Dorf an. Ein schöner Hafen, ein kleines Dörfchen, fast eine Wohltat nach ein paar Tagen Touristenrummel in Waren.

Blick vom Hafen Sietow auf die Müritz
Abends gehen wir in einer Fischräucherei, die es hier sehr viel gibt, etwas essen. Geräucherte Forelle bzw. in Knoblauch eingelegte geräuchert Lachsforelle, noch warm, ein Gedicht!

Am Mittwoch, den 15.06.2011, fahren wir wieder ein Stückchen weiter bis Röbel. Der Ort liegt in einer Einbuchtung der Müritz und bei der Einfahrt kommt man an diesen Häusern vorbei, schön, nicht?
Bootshäuser Röbel
Der Stadthafen von Röbel wurde im vergangenen Jahr neu gemacht, sehr schöne Stege mit Wasser und Stromanschluss. Es gibt sanitäre Einrichtungen und Supermärkte sind direkt über die Straße zu erreichen.

Im Stadthafen

Auch die Altstadt ist sehr hübsch, viele bunte Fachwerkhäuser, leider auch ein paar Abrisskandidaten dazwischen. Bei einem Spaziergang sehen wir uns noch die Marienkirche von 1250 an, innen 2007 sehr schön restauriert.

Nikolaikirche in Röbel